Aortenaneurysma
In der Gefäßchirurgie am Sankt Gertrauden-Krankenhaus in Berlin-Wilmersdorf behandeln wir das gesamte Spektrum von Gefäßerkrankungen. Ein besonderer Schwerpunkt unserer Abteilung liegt in der Therapie von Aortenaneurysmen. Der rasante technologische Fortschritt hat hier in den letzten Jahren dazu geführt, dass auch komplexe Erkrankungen der Aorta mit minimalinvasiven Techniken sehr gut behandelt werden können.
Das Besondere unserer Abteilung ist die enge Zusammenarbeit mit Ärztinnen und Ärzten anderer Fachrichtungen: Im Rahmen unseres interdisziplinären Gefäßzentrums arbeitet die Gefäßchirurgie eng mit der Angiologie und Radiologie zusammen, so dass wir jeder Patientin und jedem Patienten immer die bestmögliche Therapie anbieten können. Unsere Behandlungsmöglichkeiten umfassen konservativen Therapien, interventionelle Katheterverfahren und offene Operationen. Darüber hinaus arbeiten wir eng mit Fachärztinnen und Fachärzten für Kardiologie und Diabetologie zusammen, sodass wichtige Begleiterkrankungen und Risikofaktoren bestens behandelt werden können. Für uns steht nicht nur die Behandlung der Akuterkrankung, sondern auch die Vermeidung von weiteren Komplikationen und Folgeerkrankungen im Fokus.
Die Aorta
Schematische Darstellung der Aorta.
Die Aorta, auch Hauptschlagader genannt, ist ein großes Blutgefäß und die größte Schlagader des Menschen. Sie leitet sauerstoffreiches Blut vom Herzen über die Gefäße in den gesamten Körper. Bei Erwachsenen hat sie einen Durchmesser von etwa 2,5–3,5 cm und eine Länge von 30–40 cm.
Die Aorta entspringt der linken Herzkammer und verläuft von dort ungefähr fünf bis sechs Zentimeter nach oben. Dieser Teil wird “Aufsteigende Aorta (Aorta ascendens)“ genannt. Danach krümmt sie sich wie ein Spazierstock nach links in Richtung Wirbelsäule – bei diesem Abschnitt spricht man von dem „Aortenbogen“. Von dort verläuft die Aorta parallel zur Wirbelsäule bis auf Höhe des vierten Lendenwirbels. Dort spaltet sie sich in die beiden großen Beckenarterien, die Iliakalgefäße, auf. Dieser absteigende Teil der Aorta wird „Aorta descendes (absteigenden Aorta)” genannt. Zusätzlich unterteilt man die Aorta in einen Abschnitt oberhalb des Zwerchfells –thorakale Aorta – sowie unterhalb des Zwerchfells – abdominelle Aorta.
Aortenaneurysma
Die häufigste Erkrankung der Aorta ist eine Ausweitung bzw. Aussackung in einem bestimmten Bereich – man spricht von einem Aortenaneurysma. Hierzu kommt es, wenn Schwachstellen in den Gefäßwänden vorliegen. Die mehrschichtige Gefäßwand der Aorta unterliegt mit zunehmendem Alter und durch individuelle Risikofaktoren einem Verschleiß. Hierauf basierend und begünstigt durch Arteriosklerose („Arterienverkalkung”) sowie Bluthochdruck kann es zur Entstehung eines Aneurysmas kommen.
Ein Aortenaneurysma bedroht das Leben der betroffenen Patientinnen und Patienten. Platzt die Aorta im betroffenen Abschnitt, führt dies zur inneren Verblutung. Erreichen die Aussackungen also eine bestimmte Größe, Form oder Wachstumsrate, so sollte eine Behandlung geplant werden. Grundsätzlich besteht immer dann eine Indikation für einen Eingriff, wenn das Rupturrisiko das Risiko des Eingriffes übersteigt. Im Falle einer Ruptur des Aneurysmas muss sofort ein Eingriff erfolgen.
Das Leistungsspektrum
Im Sankt Gertrauden-Krankenhaus führen wir Eingriffe an der gesamten Aorta durch. Abhängig von dem zugrundeliegenden Krankheitsbild und je nachdem, welcher Abschnitt der Aorta betroffen ist, kommen offene chirurgische Verfahren oder moderne minimalinvasive, endovaskuläre Verfahren zum Einsatz. Wenn anatomisch möglich, wird das Leistengefäß perkutan punktiert und nach endovaskulärer Stentimplantation mittels Verschlusssystem wieder verschlossen. Unser Ziel ist immer, das Krankheitsbild so schonend wie möglich zu behandeln. Der Einsatz von Stentprothesen bei der Behandlung eines Aortenaneurysmas hat in den letzten Jahren enorme Fortschritte gemacht, so dass heutzutage in der Regel die meisten Abschnitte der Aorta mit diesem minimalinvasiven Verfahren behandelt werden können.
Kontakt und Terminvergabe
Die Notfallversorgung ist zu jeder Zeit über die Rettungsstelle des Sankt Gertrauden-Krankenhaus gesichert. Für eine Terminvereinbarung wenden Sie sich bitte an das Sekretariat der Gefäßchirurgie. Versicherte der gesetzlichen Krankenkasse bringen bitte die Einweisung zur stationären Behandlung mit.
Dr. med. univ. Ioannis Passaloglou ist Chefarzt der Abteilung für Gefäßchirurgie und ausgewiesener Spezialist für endovaskuläre Chirurgie und komplexe endovaskuläre Aortenchirurgie.
Kooperationen
Das Team der Gefäßchirurgie arbeitet eng mit dem spezialisierten Gefäßzentrum im Sankt Gertrauden-Krankenhaus und dem Medizinischen Versorgungszentrum zusammen.
Für die Therapie der herznahen Aorta (Aorta ascendens) kooperieren wir mit der Abteilung für Herzchirurgie des DHZC.
Ärztliche Weiterbildung ist selbstverständlich und für alle Fachärztinnen und Fachärzte vorgeschrieben – unser Ziel ist es, diese interessant und mit maximalem Erfahrungszuwachs und Lernerfolg zu gestalten. Das Team des Gefäßzentrums am Sankt Gertrauden-Krankenhaus veranstaltet und leitet regelmäßig gefäßmedizinische Fortbildungen zur Ausbildung von Ärztinnen und Ärzten jeder Erfahrungsstufe. Eine Übersicht und alle Termine finden Sie hier.
Weitere Informationen und Dokumente finden Sie in unserem Download-Bereich.