Zertifiziertes Wirbelsäulenspezialzentrum

Neurochirurgie
Neurochirurgie

Ihre Wirbelsäule in besten Händen

Hochspezialisierte Versorgung am zertifizierten Wirbelsäulenzentrum in Berlin

Rückenschmerzen, Bandscheibenvorfälle oder Wirbelbrüche – Erkrankungen der Wirbelsäule nehmen in unserer Gesellschaft spürbar zu. Im Wirbelsäulenzentrum am Alexianer St. Gertrauden-Krankenhaus Berlin bieten wir Patient*innen eine umfassende und individuell abgestimmte Behandlung auf höchstem medizinischem Niveau. Als zertifiziertes Zentrum der Deutschen Wirbelsäulengesellschaft (DWG) gehören wir zu den führenden Einrichtungen dieser Art in Deutschland. Ob konservative Therapie oder operative Behandlung: Bei uns stehen Sie im Mittelpunkt. In unserer fachärztlichen Spezialsprechstunde für Wirbelsäulenerkrankungen nehmen wir uns Zeit für eine sorgfältige Diagnose und eine auf Sie zugeschnittene Therapieplanung – in der Klinik oder im angegliederten Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ).

Wirbelsäulenspezialzentrum DWG

Unser Team

Chefarzt Prof. Dr. med. Oliver Kaschke

Prof. Dr. med.
Jan Kaminsky
Chefarzt
Neurochirurgie

Weitere Informationen

Dr. Dirk Engelmann: Chefarzt der Unfallchirurgie und Orthopädie

Dr. med.
Dirk Engelmann
Chefarzt Unfallchirurgie und Orthopädie
D-Arzt

Dr. med. Shareef Hajjaj Leitender Oberarzt Neurochirurgie | Sankt Gertrauden-Krankenhaus Berlin

Dr. med.
Shareef Hajjaj
Leitender Oberarzt
Neurochirurgie

Tananov SGK

Norman Tananow
Leitender Oberarzt
Unfallchirurgie und Orthopädie

Dr. med. Martin Merkle Oberarzt Neurochirurgie | Sankt Gertrauden-Krankenhaus Berlin

Dr. med.
Martin Merkle

Oberarzt

Dr. med. Christoph Nagel Oberarzt Neurochirurgie | Sankt Gertrauden-Krankenhaus Berlin

Dr. med.
Christoph Nagel

Oberarzt

Dr. med. Mario Mühmer, Oberarzt Neurochirurgie

Dr. med.
Mario Mühmer
Oberarzt

Die Ausstattung

Technik und Sicherheit im Mittelpunkt jeder Wirbelsäulenoperation

Hochspezialisierte Ausstattung für maximale Präzision und Sicherheit

Das Wirbelsäulenzentrum am Alexianer St. Gertrauden-Krankenhaus Berlin ist technisch auf komplexe Eingriffe an der gesamten Wirbelsäule ausgerichtet. Unsere moderne Ausstattung unterstützt das interdisziplinäre Team aus Neurochirurgie und Unfallchirurgie/Orthopädie dabei, auch anspruchsvolle Eingriffe mit höchster Präzision und Sicherheit durchzuführen.

Zum Einsatz kommen unter anderem:

  • Operationsmikroskope für mikrochirurgische Eingriffe
  • Intraoperative Fluoroskopie zur bildgebenden Echtzeitkontrolle
  • Computergestützte Neuronavigation für millimetergenaue Orientierung
  • Intraoperatives neurophysiologisches Monitoring (IONM) zur Überwachung sensibler Nervenfunktionen während der Operation

Darüber hinaus steht ein hochmoderner Hybrid-OP zur Verfügung, der minimalinvasive und bildgesteuerte Verfahren optimal miteinander kombiniert. 

Alle eingesetzten Verfahren verfolgen ein Ziel: Ihre bestmögliche Versorgung – schonend, präzise und individuell auf Ihre Situation abgestimmt.

Das Leistungsspektrum

Individuell angepasst: konservativ, minimalinvasiv oder operativ – je nach Krankheitsbild.

Im Alexianer St. Gertrauden-Krankenhaus deckt unser interdisziplinäres Team aus Neurochirurgie und Unfallchirurgie/Orthopädie das komplette Spektrum der Wirbelsäulenerkrankungen ab. Jährlich führen wir über 500 operative Eingriffe an der gesamten Wirbelsäule durch. Zusätzlich behandeln wir etwa 350 Patient*innen konservativ im stationären Bereich.

Unsere Leistungen umfassen unter anderem:

Die Bandscheiben befinden sich zwischen den Wirbelkörpern und bestehen aus einem faserhaltigem Ring (Annulus fibrosus) und einen flüssigkeitshaltigem Gallertkern (Nucleus pulposus). Mit zunehmendem Alter kommt es zur Abnahme des Flüssigkeitsgehaltes im Gallertkern und dadurch zu einem Verlust an Elastizität. Durch entstehende Risse im faserhaltigen Ring kann Bandscheibengewebe des Gallertkerns austreten und in den Wirbelkanal hineineinreichen. Es entsteht das Bild einer Bandscheibenvorwölbung bis hin zum Bandscheibenvorfall. Der Bandscheibenvorfall führt je nach Lokalisation zu einer Kompression von Nervenwurzeln oder Rückenmark. Am häufigsten finden sich Bandscheibenvorfälle im Bereich der Lendenwirbelsäule, etwa ein Zehntel aller Bandscheibenvorfälle kommen im Bereich der Halswirbelsäule vor. Bandscheibenvorfälle der Brustwirbelsäule sind mit weniger als 1% selten.

Bei einem lumbalen Bandscheibenvorfall mit Kompression einer Nervenwurzel kommt es in typischer Weise zu Schmerzen in das von der betroffenen Nervenwurzel versorgte Hautareal bis hin zu Taubheitsgefühlen. Des Weiteren können auch Lähmungen der entsprechenden Muskeln auftreten. Durch Kompression der die Blase und des Schließmuskels versorgenden Nerven können auch Symptome wie Taubheitsgefühle im Genitalbereich bis hin zur Inkontinenz auftreten.

Bandscheibenvorfälle der Halswirbelsäule können sowohl die Kompression einer Nervenwurzel verursachen und somit zu ausstrahlenden Armschmerzen mit Taubheitsgefühlen bis hin zu Lähmungen führen, als auch eine Irritation bis Kompressiondes Rückenmarks verursachen. Zweites kann auch zentrale Nervenbahnen des Rückenmarks schädigen und Gangstörungen sind die Folge. Der Zeitpunkt einer operativen Versorgung richtet sich nach der Art der Symptome und deren Dauer. Die Diagnose eines Bandscheibenvorfalls kann mit Hilfe der Kernspintomographie oder Computertomographie gestellt werden. Die Entscheidung zur operativen Entfernung eines Bandscheibenvorfalls richtet sich nach der Symptomatik und der Krankengeschichte. Beim Vorliegen von schweren Lähmungen sollte die Indikation zur Operation großzügig gestellt werden. Im Falle einer Inkontinenz verursacht durch einen Bandscheibenvorfall ist eine dringliche baldmöglichste operative Versorgung notwendig.

Bandscheibenvorfälle die keine neurologischen Ausfälle verursachen sollten vorerst konservativ im Sinne einer physiotherapeutischen Behandlung mit angepasster Schmerzmedikation und physikalischer Therapie behandelt werden. Erst wenn es hierdurch zu keiner anhaltenden Linderung der Beschwerden kommt ist auch hier eine operative Therapie in Erwägung zu ziehen. Die operative Therapie von Bandscheibenvorfällen der Lendenwirbelsäule wird in mikrochirurgischer Technik unter Vollnarkose durchgeführt.  Der Patient wird auf dem Bauch gelagert und über einen kleinen Hautschnitt erfolgt nach Beiseitepräparation der Muskulatur die Darstellung der Halbwirbelbögen auf der entsprechenden Seite. Über eine kleine knöcherne Fensterung kann der Wirbelkanal mit dem Mikroskop eingesehen werden. Der Bandscheibenvorfall wird lokalisiert und kann entfernt werden. Bereits einen Tag nach der Operation dürfen die Patienten unter physiotherapeutischer Anleitung mobilisiert werden.

Bandscheibenvorfälle der Halswirbelsäule werden meist von vorne unter Vollnarkose operiert. Hier wird über eine Hautschnitt am Hals die betroffene Bandscheibe dargestellt und mit dem Vorfall komplett entfernt. Anschließend erfolgt die Fusion (Versteifung) des Segmentes und es wird anstelle der Bandscheibe ein sogenannter „Cage“ als Platzhalter eingesetzt. Gegebenenfalls wird auch eine Platte zur zusätzlichen Stabilisierung von vorne angebracht.

Bei weit nach außen reichenden Bandscheibenvorfällen der Halswirbelsäule kann dieser auch von dorsal operiert werden (Methode nach Fryckolm). Über einen kleinen Hautschnitt von hinten wird nach Fensterung der Wirbelbögen auf der entsprechenden Seite der Bandscheibenvorfall unter Belassung der Bandscheibe entfernt. Eine Versteifung des Segmentes wird in diesem Falle nicht durchgeführt.

Bandscheibenvorfall der Lendenwirbelsäule im Segment zwischen 4. und 5. Lendenwirbelkörper

Bandscheibenvorfall der Lendenwirbelsäule im Segment zwischen 4. und 5. Lendenwirbelkörper

Großer Bandscheibenvorfall der Halswirbelsäule im Segment zwischen 3. und 4. Halswirbelkörper

Großer Bandscheibenvorfall der Halswirbelsäule im Segment zwischen 3. und 4. Halswirbelkörper

Der Einsatz von Bandscheibenprothesen im Bereich der Halswirbelsäule ermöglicht die Beweglichkeit zu erhalten und eine Anschlusssegmentdegeneration, die durch Mehrbelastung zu verhindern. Die Indikation zur Implantation einer Bandscheibenprothese beinhaltet hierbei bestimmte Kriterien. In Frage kommt hier vorwiegend die Versorgung von Bandscheibenvorfällen mit wenigen knöchernen degenerativen Veränderungen.

Degenerative Veränderungen – also Verschleißerscheinungen – der Wirbelsäule können unterschiedliche Beschwerden hervorrufen. Eines der häufigsten Veränderungen der Wirbelsäule ist die Spinalkanalstenose, welche durch verdicktes Bandgewebe und arthrotisch veränderte Wirbelgelenke verursacht wird. Teilweise ist auch die Bandscheibe mit Vorwölbungen in den Spinalkanal eine zusätzliche Ursache einer Verengung des Spinalkanals.

Bei der lumbalen Spinalkanalstenose treten in typischer Weise belastungsabhängige ein – oder auch beidseitige Schmerzen in den Beinen auf. In verstärkter Ausprägung bestehen auch ein belastungsabhängiges Taubheitsgefühl oder Schwäche der Beine. Die freie Gehstrecke wird hierdurch eingeschränkt und man spricht von einer sogenannten „Claudicatio spinalis Symptomatik“. Schwere und akute Symptome einer lumbalen Spinalkanalstenose sind auch das Auftreten einer Inkontinenz mit Taubheitsgefühlen im Genitalbereich oder eine Querschnittsymptomatik. Vermehrter Verschleiß der Wirbelsäule kann auch das Entstehen eines Gleitwirbels begünstigen und es treten hier oft zusätzliche lumbale Rückenschmerzen auf.

Die Spinalkanalstenose der Halswirbelsäule führt häufig zu einer Kompression des Rückenmarks. Symptome sind neben Nackenschmerzen, Schmerzen in den Armen.  Auch können Taubheitsgefühle und Lähmungen auftreten. Durch den dauerhaften Druck auf das Rückenmark können hier Schädigungen der Nervenbahnen auftreten, welche eine Unsicherheit beim Gehen mit Schwäche der Beine bis zur Querschnittssymptomatik zur Folge haben können.

Spinalkanalstenosen im Bereich der Brustwirbelsäule sind seltener. Die Symptome sind hier Schmerzen auf Höhe der Verengung mit ein – oder beidseitiger Ausstrahlung nach vorne sowie bei Schädigung des Rückenmarkes eine Gangstörung bis hin zur Querschnittssymptomatik. Diagnostiziert wird die Spinalkanalstenose mit Hilfe der Kernspintomographie oder der Computertomographie. Insbesondere bei mehrsegmentalen Veränderungen der Wirbelsäule wird auch die funktionelle Myelographie als diagnostische Möglichkeit unter stationären Bedingungen in Betracht gezogen. Die operative Versorgung der lumbalen Spinalkanalstenose aber auch der Stenose im Brustwirbelsäulenbereich erfolgt mikrochirurgisch in Bauchlage unter Vollnarkose. Über eine knöcherne Fensterung wird der Spinalkanal vom hypertrophiertem Bandgewebe und den arthrotisch vergrößerten Wirbelgelenken, welche die Nervenstrukturen komprimieren befreit. Bei zusätzlicher Instabilität, also bei Vorhandensein eines Gleitwirbels mit entsprechenden Rückenschmerzen ist auch eine Verschraubung (Stabilisierung) der Segmente von hinten in Betracht zu ziehen.

Die Spinalkanalstenose der Halswirbelsäule wird meist von vorne operiert. Nach Entfernung der Bandscheibe werden Verknöcherungen, welche von vorne in den Spinalkanal reichen mikrochirurgisch entfernt und anschließend erfolgt eine Versteifung mit einem „Cage“, welcher als Platzhalter in den Bandscheibenraum gesetzt wird. In einzelnen Fällen und bei Verengungen in mehreren Segmenten wird zusätzlich eine Platte von vorne über die operierte(n) Segment(e) fixiert. In Abhängigkeit der Diagnostik kann eine Entlastung im Bereich der Halswirbelsäule auch von hinten über eine Fensterungsoperation durchgeführt werden.

Kernspintomographie einer Spinalkanalstenose in dem Segment LWK4/5

Kernspintomographie einer Spinalkanalstenose in dem Segment LWK4/5

Tumore stellen eine weitere Ursache einer Instabilität der Wirbelsäule dar. Durch die tumoröse Infiltration der Wirbelkörper kommt es zum Verlust der Knochenmatrix mit drohenden Frakturen und Fehlstellungen der Wirbelsäule. Ferner kann bis in den Wirbelkanal wachsendes Tumorgewebe zu einer Kompression von Nervenstrukturen führen und schwere neurologischen Ausfälle können die Folge sein. Die Größe und die Ausbreitung eines Tumors bestimmen die Komplexität der operativen Maßnahmen. Bei drohender oder bestehender Instabilität sind nach Entfernung des Tumorgewebes oft stabilisierende Maßnahmen bis hin zu Wirbelkörpersersatz indiziert. In Abhängigkeit der Tumorart ist nach einer Operation oft eine weitere Strahlentherapie und Chemotherapie notwendig.

Neben den degenerativen Wirbelsäulenerkrankungen müssen komplexere Eingriffe auch bei Frakturen der Wirbelsäule durchgeführt werden. Besteht durch die Fraktur eine Instabilität oder eine Kompression von Nervenstrukturen bzw. des Rückenmarks, so müssen entsprechende operative Maßnahmen ergriffen werden. Eine Stabilisierung einer instabilen Fraktur wird durch Versteifung (Spondylodese) einer oder mehrerer Segmente ober- als auch unterhalb des gebrochenen Wirbelköpers durchgeführt. Entsprechend der Verletzung und der Instabilität kann eine Stabilisierung in manchen Fällen von hinten als auch von vorne indiziert sein und bei einigen Verletzungen muss auch ein Wirbelköperersatz, aus dem Patienteneigenen Knochen vom Beckenkamm, Kunststoff oder Titan, durchgeführt werden. Besteht im Bereich der Lenden – oder Brustwirbelsäule eine Fraktur (Bruch) der Grund oder Deckplatte mit Fehlhaltung ohne nennenswerte Verletzung der Bandscheibe, so kann das von hinten eingebrachte Schraubenmaterial nach knöcherner Ausheilung 6-9 Monate später zur Freigabe und Erhalt des Bewegungssegmentes wieder entfernt werden. Eine spezielle Herausforderung stellt die Behandlung von Frakturen im Bereich der oberen Halswirbelsäule dar. Je nach Art und Ausmaß der Fraktur muss eine Stabilisierung von vorne oder von hinten durchgeführt werden. Bei einer bestimmten Lokalisation einer Fraktur des 2. Halswirbelkörpers (Dens-Fraktur Anderson Typ II) kann eine Verschraubung durch einen Zugang von vorne durchgeführt werden. Hierbei kann das Bewegungssegment sogar komplett erhalten werden. Andere komplexe Frakturen des 1. oder 2. Halswirbelkörpers gelten als sehr instabil und müssen von hinten stabilisiert werden.

Frakturen der Grund – und Deckplatte, sogenannte Berstungsfrakturen, können bei älteren Menschen bei anhaltenden Schmerzen durch eine sogenannte Kyphoplastie behandelt werden. Hierbei wird Knochenzement – nachdem zuvor der Wirbelkörper durch einen eingebrachten Ballon bougiert wurde – durch eine minimal invasive Technik unter Röntgendurchleuchtung über eine Nadel in den fakturierten Wirbelköper appliziert. Die häufigste Ursache solcher Berstungsfrakturen stellt die Osteoporose dar.

Bei der Operation der Wirbelsäule stehen verschiedene Verfahren und Zugangswege zur Verfügung. In Anbetracht der verschiedenartigen Erkrankungen oder Verletzungen der Wirbelsäule kommen diese in unterschiedlicher Weise zum Einsatz. Die Stabilisierung bzw. Versteifung (Spondylodese) von Wirbelsäulensegmenten gehört zu den komplexeren Wirbelsäuleneingriffen und kann auf ein oder auch mehrere Wirbelsäulensegmente angewandt werden. Gründe solcher Versteifungsoperationen (Spondylodesen) sind eine Instabilität eines oder mehrerer Segmente. Eine Instabilität im Bereich der Wirbelsäule kann verschieden Ursachen haben. Diese sind sogenannte degenerative Wirbelsäulenerkrankungen, bis hin zu dadurch bedingten Fehlstellungen im Sinne einer Wirbelsäulenverkrümmung bzw. Fehlstellung (Skoliose, Kyphose). Eine solche Fehlstellung der Wirbelsäule kann jedoch auch angeboren sein und im Lauf des Lebens an Ausprägung zunehmen. Weitere Indikationen für eine operative Stabilisierung der Wirbelsäule sind instabile Wirbelsäulenfrakturen und Infektionen. Ebenso können Wirbelsäulentumore durch destruierendes Wachstum im Knochen zu einer Instabilität führen.

Zur Stabilisierung bzw. zur Versteifung (Spondylodese) der Wirbelsäule stehen verschieden Techniken zur Verfügung. Es besteht die Möglichkeit einer offenen Stabilisierung als auch minimal invasiv durch eine perkutane Operation von hinten mit Stab-Schrauben-Systemen. In den meisten Fällen ist im Bereich der Lendenwirbelsäule die Platzierung eines sogenannten Cages aus Kunststoff oder Titan in den Zwischenwirbelraum zur zusätzlichen Stabilisierung indiziert. Bei bestimmten Krankheitsbildern ist je nach Ausprägung auch der Ersatz eines ganzen Wirbelköpers durch einen Zugang von vorne notwendig. Zur optimalen Platzierung von Schrauben in die Wirbelköper ist bei Bedarf im Bereich der gesamten Wirbelsäule die Anwendung einer computergestützten Neuronavigation möglich.

Ist bei dem operativen Verfahren das Rückenmark mit betroffen, so kommen während des Eingriffs spezielle Messverfahren, das sogenannte Neuromonitoring, zur Überwachung zum Einsatz.

Degenerative Veränderungen der Lendenwirbelsäule mit Gleitwirbel (Spondylolisthese) des 4. und 5.Lendenwirbelkörpers mit begleitender Enge des Wirbelkanals. Kernspintomographie vor der Operation (links); Computertomographie des 4. Lendenwirbelköpers nach der Operation mit von hinten eingebrachten Schrauben

Degenerative Veränderungen der Lendenwirbelsäule mit Gleitwirbel (Spondylolisthese) des 4. und 5.Lendenwirbelkörpers mit begleitender Enge des Wirbelkanals. Kernspintomographie vor der Operation (links); Computertomographie des 4. Lendenwirbelköpers nach der Operation mit von hinten eingebrachten Schrauben

Im Bereich der Halswirbelsäule sind fusionierende Verfahren, außer bei der Operation von Bandscheibenvorfällen und Spinalkanalstenosen auch bei Verschleißerscheinungen mit Instabilität und Fehlstellungen mit entsprechender Beschwerdesymptomatik indiziert. Stabilisierende Maßnahmen können sowohl von vorne als auch von hinten durchgeführt werden und in manchen Fällen ist eine beidseitige operative Fusion notwendig. Beim Zugangsweg von vorne wird ein Segment durch einem sogenannten Cage, welcher in den Bandscheibenraum platziert wird, und einer Titanplatte fixiert. Bei einer Stabilisierung von hinten werden Schrauben, die in die Halswirbel platziert werden durch Stäbe miteinander verbunden.

Postoperative Röntgenaufnahmen Postoperative Röntgenaufnahmen einer Fusion der Halswirbelsäule einer Fusion der Halswirbelsäule mit mit Cages und Platte über 2 Cages über 3 Segmente

Links: Postoperative Röntgenaufnahmen Postoperative Röntgenaufnahmen einer Fusion der Halswirbelsäule einer Fusion der Halswirbelsäule mit mit Cages und Platte über 2 Cages über 3 Segmente Rechts: Fusion des 1. mit dem 2. Halswirbelkörper von hinten bei komplexer Fraktur

Infektionen der Wirbelsäule stellen eine weitere Krankheitsgruppe dar, bei der eine operative Sanierung unter anderem mit Stabilisierung notwendig sein kann. Infektionen können als Folge einer vorangegangenen Operation der Wirbelsäule aber auch verursacht durch einen anderen Infekt Fokus auftreten. Bei Infektion der Bandscheibe spricht man von einer Diszitis. Breitet sich die Infektion auf den Wirbelköper aus spricht man von einer Spondylodiszitis. Es bestehen als Symptome oft starke, teilweise immobilisierende Rückenschmerzen. Durch eine Ruhigstellung des entzündeten Bewegungssegmentes über eine Fusion (Spondylodese) der angrenzenden Wirbelkörper in Verbindung mit einer antibiotischen Behandlung soll sowohl eine Verbesserung der Schmerzen als auch ein Rückgang der Infektion bewirkt werden. Schwere Infektionen können sich auch in den Wirbelkanal ausbreiten und zu einer Kompression von Nerven und Rückenmark führen, was neurologische Ausfälle bis hin zur Querschnittslähmung zur Folge haben kann.

Kooperationen

Es bestehen interne Kooperationspartner mit Betreuung der Patientinnen und Patienten aus anderen Fachabteilungen. Darüber hinaus erfolgt eine Betreuung der Patientinnen und Patienten durch die Physiotherapeutische Abteilung. Ein engagierter Sozialdienst kümmert sich bei Bedarf während des stationären Aufenthaltes um die ambulante oder stationäre Rehabilitation.

Externe Kooperationspartner der Bereiche Onkologie, Strahlentherapie sowie Rehabilitation sichern die weitere Versorgung und Nachbehandlung.

Kontakt

Neurochirurgie

Für eine fundierte Diagnostik und eine individuell abgestimmte Behandlungsplanung stehen Ihnen unsere erfahrenen Expert*innen im Rahmen fachärztlicher Spezialsprechstunden zur Verfügung – sowohl direkt in der Klinik als auch im angegliederten Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ). Hier nehmen wir uns Zeit für Ihr Anliegen, beraten Sie persönlich und umfassend zu allen konservativen und operativen Therapiemöglichkeiten bei Wirbelsäulenerkrankungen.

Angebotene Sprechstunden:

Montag bis Freitag zwischen 09:00 – 13:00 Uhr nach vorheriger telefonischer Vereinbarung
Terminvereinbarung Sekretariat der Abteilung Neurochirurgie
Tel. 030 8272 2580

Mittwochs von 12:00 bis 14:00 Uhr nach vorheriger telefonischer Vereinbarung
Terminvereinbarung Sekretariat der Abteilung Unfallchirurgie und Orthopädie 
Tel. 030 8272 2751

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