Ohne Narkose: Klinik für Frauenheilkunde bietet neue Technik der Gebärmutterspiegelung an

Berlin, 23. Juni 2023

Die Klinik für Frauenheilkunde am Sankt Gertrauden-Krankenhaus erweitert ihr Leistungsspektrum und bietet ab sofort eine neue Technik zur Spiegelung der Gebärmutter an. Bei dem patientinnenorientierten, schonenden Eingriff sind eine Narkose und ein Krankenhausaufenthalt nicht nötig.

„Die minimalinvasive, schonende Methode ermöglicht eine schnelle und genaue Diagnose von Erkrankungen, bei denen gynäkologische Untersuchungen oder Ultraschalluntersuchungen nicht aussagekräftig genug sind“, erklärt Chefarzt Dr. med. Dr. (GB) Martin Voss. „Gleichzeitig erfolgt der Eingriff ambulant und ohne Narkose und ist daher ein besonders angenehmes Verfahren für unsere Patientinnen.“

Office-Hysteroskopie erspart Patientinnen Narkose

Bei der sogenannten „Office-Hysteroskopie“ führen Ärztinnen und Ärzte durch den Muttermund eine spezielle, nur zwei Millimeter dünne Stabkamera ein, um die gesamte Schleimhaut der Gebärmutter zu betrachten. So können sie Veränderungen der Gebärmutterwand erkennen, gegebenenfalls direkt therapieren oder Informationen für eine größere OP gewinnen, ohne dass die Patientin zweimal in Narkose versetzt werden muss. Da der Durchmesser der verwendeten Instrumente so klein ist, dass Gebärmutterhals und Gebärmutterhöhle ohne Schmerzen untersucht werden können, bedarf der Eingriff keiner Narkose. Individuell ist es aber auch möglich eine örtliche Betäubung in den Gebärmutterhals zu applizieren oder vorher Schmerzmittel einzunehmen.

Schnelle Diagnose vieler gynäkologischer Krankheitsbilder

Erkannt und entfernt werden können kleine Polypen, feine Verwachsungen, Defekte der Gebärmutterhöhle, Schwangerschaftsreste nach einer unvollständigen Ausschabung und Endometrioseherde. Bei Beschwerden wie dem Asherman-Syndrom, Blutungsstörungen, insbesondere bei Frauen in der Menopause, gescheiterten In-vitro-Versuchen, Zyklusänderung nach einem Schwangerschaftsabbruch, verlegten Spiralen zur Empfängnisverhütun und Menstruationskrämpfen (Dysmenorrhö) kann ein Eingriff ebenfalls sinnvoll sein. Das Vorliegen einer Entzündung, eine Schwangerschaft und eine Allergie gegen Schmerzmittel sind Kontraindikationen für eine Office-Hysteroskopie.

Je nachdem, ob es sich um eine diagnostische oder eine operative Hysteroskopie handelt, dauert der Eingriff zwischen 10 und 20 Minuten. In der Regel können Patientinnen unmittelbar nach dem Eingriff nach Hause gehen. Nach Ermessen der Ärztinnen und Ärzte kann eine Nachuntersuchung nach 10-15 Tagen empfohlen werden.