Bundesweiter Aktionstag „Alarmstufe ROT“: Sankt Gertrauden protestiert für die Rettung der Krankenhäuser

Berlin, 20. September 2023

Bundesweiter Protesttag: Alarmstufe ROT

Das Sankt Gertrauden-Krankenhaus hat heute gemeinsam mit anderen Berliner Kliniken und ihren Beschäftigten, der Berliner Krankenhausgesellschaft und der Berliner Bevölkerung vor dem Brandenburger Tor auf die schwierige wirtschaftliche Lage der Krankenhäuser aufmerksam gemacht. Bei dem Protest „Alarmstufe Rot – Krankenhäuser in Not“ forderten die Beteiligten die Politik auf, verlässliche Rahmenbedingungen zu schaffen, damit Krankenhäuser wieder in wirtschaftlicher Sicherheit verlässlich ihre Arbeit planen können.

„Wir schließen uns dem Protest und dem Aktionstag an, weil wir endlich wieder Verlässlichkeit bei der Finanzierung der Kliniken benötigen“, sagt Astrid Duda, Geschäftsführerin im Sankt Gertrauden-Krankenhaus. „Die gestiegenen Kosten der Krankenhäuser müssen ausgeglichen, Insolvenzen vermieden und eine gute Patientenversorgung gesichert werden – und zwar jetzt. Damit im Anschluss eine qualifizierte Reform stattfinden kann.“

Sankt Gertrauden nimmt an Kundgebung am Brandenburger Tor teil

Geschäftsführerin Astrid Duda war heute bei der Kundgebung am Brandenburger Tor vor Ort, gemeinsam mit vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern – unter anderem Prof. Dr. med. Jan Kaminsky, Chefarzt der Abteilung Neurochirurgie im Sankt Gertrauden-Krankenhaus: „Als Chefarzt in unserem Haus und Vorsitzender des Landesverbandes der leitenden Krankenhausärztinnen und -ärzte in Berlin Brandenburg unterstütze ich die Aktion, weil es nicht sein kann, dass die Krankenhäuser beim Thema Finanzierung seit Jahren im Regen stehen gelassen werden. Gerade die gemeinnützigen und konfessionellen Häuser sind durch die aktuelle Inflationsentwicklung und die Personalkostensteigerungen durch Insolvenzen bedroht, da diese Finanzierungslücken nicht wie bei den öffentlichen Trägern ausgeglichen werden“. Personalleiter Alexander Bartkowski stimmt ihm zu: „Wir brauchen endlich finanzielle Unterstützung, damit wir die gestiegenen Löhne und Gehälter zahlen und die Arbeitsbedingungen verbessern können.“ „Und um längst überfällige energieeffiziente sowie klimafreundliche Maßnahmen umzusetzen“, ergänzt Dipl. Ing. für Umwelttechnik Gerhard Almstedt.

Dank roter Mützen, Trillerpfeifen, Rasseln, roten Regencapes und gelber Regenschirme war das Sankt Gertrauden-Krankenhaus weder zu übersehen noch zu überhören.

Dank roter Mützen, Trillerpfeifen, Rasseln, roten Regencapes und gelber Regenschirme war das Sankt Gertrauden-Krankenhaus weder zu übersehen noch zu überhören.

Zusammen mit der Berliner Krankenhausgesellschaft und Delegationen aus anderen Bundesländern, Vertreter:innen von Krankenhausträgerverbänden und den Berufsgruppen wiesen die Beteiligten lautstark auf die wirtschaftliche Situation der Krankenhäuser hin. Unterstrichen wurden die Forderungen durch zahlreiche Ansprachen verschiedener Vorstände, Geschäftsführer:innen und Präsident:innen wichtiger Verbände, die aus den unterschiedlichen Perspektiven die derzeitige Lage der Kliniken und ihren Beschäftigten darstellten.

Im Sankt Gertrauden-Krankenhaus selbst informierte man die Patientinnen und Patienten über die Situation – unter anderem durch Flyer, Plakate und Informationsmaterial. Für Bürgerinnen und Bürger gilt es zu verstehen: Bis die große Krankenhausreform der Bundesregierung greift und wirklich ihre angestrebte Wirkung entfaltet, ist es noch ein langer Weg.  Bis dahin müssen Insolvenzen in den Krankenhäusern vermieden werden, damit die Versorgungssicherheit und die Daseinsvorsorge überall im Land gesichert sind. Hierfür ist es entscheidend, dass die Arbeit der Kliniken nicht immer wieder von kurzfristigen Hilfsprogrammen und Rettungsschirmen abhängt. Krankenhäuser können nicht nachhaltig funktionieren, wenn sie kurzfristig mit finanziellen Häppchen abgespeist werden. Vielmehr benötigt das Krankenhaussystem verlässliche und nachhaltige Finanzierung, die die Kliniken aus der anhaltenden wirtschaftlichen Unsicherheit herausholt und den Patientinnen und Patienten eine gesicherte Versorgung bietet.

Alarmstufe ROT: Bundesweiter Aktionstag macht auf verheerende wirtschaftliche Lage der deutschen Kliniken aufmerksam

Die Deutsche Krankenhausgesellschaft hatte im Vorfeld zu diesem bundesweiten Aktionstag  aufgerufen. Mit der Kundgebung in Berlin und weiteren Demonstrationen in verschiedenen Bundesländern unter dem Titel „Alarmstufe Rot – Krankenhäuser in Not“ machen die Kliniken in Deutschland nun nach Herbst 2022 und Juni 2023 erneut auf ihre verheerende wirtschaftliche Situation aufmerksam. Auch das Sankt Gertrauden-Krankenhaus ist durch immense inflationsbedingte Kostensteigerungen, fehlende Leistungsmengen aufgrund von Personalmangel und fehlende Refinanzierung betroffen.

Die Kliniken sind bundesweit in einer Notlage und so gefährdet wie nie zuvor. Die stationäre Patientenversorgung, die Notfallversorgung, die Ausbildung in den Pflegeschulen und die ärztliche Weiterbildung sind akut gefährdet. Unabhängige Untersuchungen wie der Krankenhausrating-Report spiegeln wider, dass fast jedes zweite Krankenhaus von Insolvenz bedroht ist und nur selten eine Klinik eine schwarze Null schreibt. Viele Kliniken müssen sich überschulden, steuern auf Insolvenzen zu und müssen im schlimmsten Fall schließen.

Bundesweiter Aktionstag „Alarmstufe ROT“: Sankt Gertrauden protestiert für die Rettung der Krankenhäuser