Hals-Nasen-Ohrenheilkunde2024-01-30T14:40:49+01:00

Hals-Nasen-Ohrenheilkunde

Hals-Nasen-Ohrenheilkunde
Hals-Nasen-Ohrenheilkunde

Lernen Sie hier das Team und das Leistungsspektrum der Abteilung für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Plastische Gesichts- und Halschirurgie im Sankt Gertrauden-Krankenhaus Berlin kennen.
Finden Sie Antworten zu Fragen rund um Gesundheitsstörungen des HNO-Gebietes und informieren Sie sich zum Thema Plastische Operationen im Bereich Hals, Nase und Ohren.

Das Ärzteteam der Abteilung verfügt über langjährige und hervorragende Erfahrungen im Fachbereich. Das zeigt sich nicht zuletzt anhand der Ergebnisse bei Ärzteumfragen. So zählt die HNO-Abteilung des Sankt Gertrauden-Krankenhauses mehrfach zu den TOP 3 der am meisten empfohlenen Kliniken in Berlin, wie es der Klinikführer des Tagesspiegel zeigt. Der Klinikführer wird jedes Jahr vom Tagesspiegel herausgegeben und erscheint seit 2006.

Unser Team der HNO-Abteilung gewährleistet durch eine enge Zusammenarbeit mit anderen Fachabteilungen im Sankt Gertrauden-Krankenhaus und klinischen Kooperationspartnern eine umfassende, effektive und sichere Behandlung. Außerdem sind die HNO-Ärztinnen und HNO-Ärzte durch einen Bereitschaftsdienst am Notfall-Management des Sankt Gertrauden-Krankenhauses beteiligt.

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U N S E R  T E A M

Chefarzt Prof. Dr. med. Oliver Kaschke

Prof. Dr. med.
Oliver Kaschke, Chefarzt

Dr. med. André Zakarneh, Leitender Oberarzt Hals-Nasen-Ohrenheilkunde | Sankt Gertrauden-Krankenhaus Berlin

Dr. med. André Zakarneh
Leitender Oberarzt

Dr. med. Daniel Akdemir, Oberarzt Hals-Nasen-Ohrenheilkunde | Sankt Gertrauden-Krankenhaus Berlin

Dr. med. Daniel Akdemir
Oberarzt

Jan Lindemann, Oberarzt Hals-Nasen-Ohrenheilkunde | Sankt Gertrauden-Krankenhaus Berlin

Jan Lindemann
Oberarzt

Dr. med. Stefanie Bischoff, Oberärztin HNO

Dr. med. Stefanie Bischoff
Oberärztin

Die Ausstattung

Unsere Ambulanz verfügt über vier Untersuchungsräume mit moderner Diagnose- und Behandlungstechnik sowie zwei Stationen. Hier führen unsere HNO-Ärztinnen und HNO-Ärzte sämtliche Sprechstunden sowie die Versorgung akuter Erkrankungen im Rahmen des HNO-Notdienstes durch.

Die Arbeitsplätze sind für digitale Befunddokumentationen vernetzt. Mikroskopische und endoskopische Befunde können patientenbezogen gespeichert und dokumentiert werden. Die Funktionsdiagnostik mit Audiometrie, Gleichgewichtstestlabor und Sonographie ist angeschlossen. Ein vernetztes volldigitales Fotolabor zur Befundsicherung und computergestützten Therapiesimulation vor plastischen HNO-Operationen steht bereit.

Als Akademisches Lehrkrankenhaus der Charité mit der vollständigen Weiterbildungsermächtigung für das Fachgebiet Hals-Nasen-Ohrenheilkunde sowie für das Spezialgebiet Plastische Operationen bietet die HNO im Sankt Gertrauden-Krankenhause Berlin die besten Voraussetzungen zur Ausbildung von Fachspezialistinnen und Fachspezialisten.

In der HNO-Heilkunde erfolgen täglich Operationen in der Nähe von großen Blutgefäßen und Nerven des Kopfes sowie von Sinnesorganen wie den Augen und den Hör- und Gleichgewichtsorganen. Das HNO-Team nutzt zur Optimierung und Steigerung der Sicherheit bei Operationen computergestützte Navigationssysteme .

Bei einem Navigationssystem werden die vor der Operation erstellten CT- und MRT-Aufnahmen der Patientin bzw. des Patienten mit seiner aktuellen Position je nach verwendetem System entweder mittels 3D-Infrarotkameras oder einem elektromagnetischem 3D-Messfeld in Übereinstimmung gebracht. Hiernach können die Position und Bewegung der registrierten Operationsinstrumente in den CT/MRT-Bildern am Bildschirm in Echtzeit wiedergegeben werden.

Die dreidimensionale optische Darstellung erleichtert der Operateurin bzw. dem Operateur die Übersicht, vereinfacht die Planung und steigert neben der Sicherheit auch die Effizienz der Operation bei einem gleichzeitig minimalisierten Patientenrisiko.

Dies ermöglicht dem HNO-Team vor allem bei unübersichtlichen anatomischen Verhältnissen, z. B. bei Revisions- oder Tumoroperationen ein effizientes und vor allem risikoärmeres Vorgehen.

In der OP-Anwendung von Navigationssystemen veranstaltet die Abteilung für HNO Fortbildungen und ist aktiv an der Verbesserung und Neuentwicklung hochspezialisierter Navigations- und Virtual-Realitätssysteme beteiligt.

Das Leistungsspektrum

Das Leistungsangebot der HNO umfasst die Diagnostik und Therapie des gesamten Spektrums der HNO-Erkrankungen. Unsere HNO-Ärztinnen und HNO-Ärzte arbeiten als spezialisierte Chirurginnen und Chirurgen eng mit einem erfahrenen Anästhesie-Team sowie Spezialistinnen und Spezialisten anderer Abteilungen des Sankt Gertrauden-Krankenhaus zusammen, um unseren Patientinnen und Patienten eine individuelle und den aktuellen Leitlinien entsprechende, hochqualitative Therapie bieten zu können.

Unsere Abteilung für Hals-Nasen-Ohrenkrankheiten, Plastische Gesichts- und Halschirurgie bietet die ambulante und stationäre Versorgung von Patientinnen und Patienten an. Lernen Sie hier unser Leistungsspektrum kennen und erfahren Sie, wie wir Ihnen behilflich sein können.

In der HNO-Abteilung des Sankt Gertrauden-Krankenhauses Berlin wird im Auftrag der kassenärztlichen Vereinigung eine allergologische Spezialsprechstunde zur Diagnostik und Therapie der ASS-Intoleranz (Samter trias) angeboten. Im Folgenden wird die Vorgehensweise in der Allergiesprechstunde unserer HNO-Klinik beschrieben.

Anamnese

Basis einer jeden Untersuchung stellt die ausführliche medizinische Befragung, die Anamnese, dar. Gestützt u. a. auf moderne Fragebögen, wird eine detaillierte allergologische Anamnese der Patientin bzw. des Patienten erhoben.

Klinische Untersuchung

Anschließend wird ein kompletter HNO-ärztlicher Untersuchungsstatus erhoben. Hier wird besonderer Wert auf die endoskopische Untersuchung der Nasenhaupt- und Nasennebenhöhlen gelegt. Es besteht zusätzlich die Möglichkeit der Videodokumentation und Videodemonstration.

Allergologische Diagnostik

  • Pricktest: Für die Allergiediagnostik stellt der Pricktest einen wichtigen allergologischen Hauttest dar. Hierbei wird ein Tropfen des Allergens auf die Haut gegeben und mit einer kleinen Lanzette in die oberste Hautschicht eingebracht. Dieser Test eignet sich speziell als Suchtest.
  • Nasaler Provokationtest: Für die Diagnostik der ASS-Intoleranz ist es wichtig, die allergische Reaktion durch eine Reizung der Nasenschleimhaut nachzuahmen. Durch das direkte Aufbringen von Allergenen (in diesem Fall ASS) auf die Nasenschleimhaut, lässt sich eine Intoleranz nachweisen.
  • Rhinomanometrie: Mit diesem Messverfahren lässt sich die Durchgängigkeit und der Atemwegswiderstand der Nasenhaupthöhle bestimmen. Dies wird unter anderem vor und nach der nasalen Provokation durchgeführt.
  • Lungenfunktionsprüfung: Mit der Lungenfunktionsprüfung werden das Lungen- und Atemvolumen sowie die Luftflussgeschwindigkeit gemessen.
  • Blutuntersuchung: Im Mittelpunkt steht der Nachweis von „Allergie-Antikörpern“ der Klasse IgE. Hierbei wird der für eine Allergie typische Antikörper im Blut bestimmt.

Therapieformen

Es gibt mehrere Optionen, die Symptome der ASS-Intoleranz oder einer anderen allergologischen Erkrankung zu schwächen oder sogar zu verhindern.

  • Allergenkarenz: Eine Basis der Therapie allergiekranker Patientinnen und Patienten stellt die Meidung der auslösenden Allergene dar. Dies ist jedoch nicht bei allen Allergenen möglich.
  • Medikamentöse Behandlung: Ziel dieser Therapie ist es, die durch die Allergene ausgelösten Beschwerden zu lindern. Durch den Einsatz moderner Medikamente in Tabletten- und Sprayform, erreicht man in vielen Fällen eine deutliche Besserung der allergischen Beschwerden.
  • Adaptive Desaktivierung: Bei der wiederkehrenden nasalen Polypenbildung, oft in Kombination mit einem Asthma, liegt in vielen Fällen eine ASS-Intoleranz vor. Hier besteht mit der adaptiven Desaktivierung die Möglichkeit einer Therapie zur Vorbeugung der erneuten Polypenbildung. Ziel ist unter anderem, die Nasenatmung, das Riechen und Schmecken zu verbessern sowie die Anzahl der Nasennebenhöhlenentzündungen zu verringern.
  • Immuntherapie: Mit der kontrollierten und ansteigenden Zufuhr von Allergenen lässt sich wie bei einer Impfung ein Schutz vor dem krankmachenden Mechanismus erzielen. Dabei wird zumeist mit Spritzen unter die Haut oder durch Applikation unter die Zunge dem Körper eine Art Toleranz „antrainiert“. Neben der Beschwerdelinderung hat diese Immuntherapie (oder auch Hyposensibilisierung) prophylaktische Effekte. Sie kann vor einer Zunahme des Allergenspektrums, der weiteren Ausbreitung der Allergie im Körper (z. B. Asthma) und der Verschlimmerung der Beschwerden schützen.
  • Minimal-invasive operative Therapie: Verkleinerung der Nasenschwellkörper bei Nasenatmungsbehinderung mittels Dioden-Lasertechnik oder dem CELON-Verfahren (Radiofrequenztherapie).

Der Schluckakt ist ein dreiphasiges Ereignis, an dem mehr als 50 Muskelpaare beteiligt sind. Die erste Phase beginnt mit der Speisebeförderung in den Schlund und endet mit der Auslösung des Schluckreflexes. In der darauf folgenden zweiten Phase wird die Speise mithilfe von reflexgesteuerten Bewegungsketten durch den Schlund in die Speiseröhre befördert. In der dritten Phase wird die Speise in den Magen geleitet.

Von der funktionellen Schluckstörung (Dysphagie) müssen der schmerzhafte Schluckakt ohne Störung der Nahrungspassage und die vollständige Schluckunfähigkeit unterschieden werden. Neben Erkrankungen des Schlundes und der Speiseröhre können auch neurologische und muskuläre Erkrankungen zu Schluckstörungen führen.

Diagnostik

Die Abklärung von Schluckstörungen sollte auf Grund der verschiedenen Ursachen stets durch mehrere Fachrichtungen erfolgen. Die Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde spielt in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle. Die endoskopische Untersuchung von Kehlkopf und Schlund ermöglicht die Beurteilung des Schluckaktes in Echtzeit. Auf diese Weise können viele Ursachen für eine Schluckstörung erkannt oder ausgeschlossen werden.

Lässt sich durch die endoskopische Untersuchung ein Tumor nicht sicher ausschließen, erfolgt eine ergänzende Untersuchung in Vollnarkose. Diese Untersuchung ermöglicht schließlich die Beurteilung der Schleimhautverhältnisse der gesamten oberen Speisewege bis in den Magen und die Entnahme von Gewebeproben aus auffälligen Schleimhautarealen.

Bei Bedarf kann eine weiterführende Abklärung der Schluckstörung durch die Expertinnen und Experten aus Neurologie, Logopädie, Gastroenterologie und Geriatrie in die Wege geleitet werden.

Therapie

Die therapeutischen Maßnahmen orientieren sich am Ergebnis der Diagnostik und der Prognose der zugrunde liegenden Erkrankung. Unser operatives Spektrum reicht von der Erweiterung eingeengter Abschnitte über die laserchirurgische Operation von Aussackungen der Speiseröhre bis hin zu ausgedehnten tumorchirurgischen Eingriffen.

Eine ausführliche Ernährungsberatung ist ebenfalls in vielen Fällen Teil des Behandlungskonzeptes. Kann trotz aller Bemühungen eine ausreichende Flüssigkeits- und Nahrungszufuhr auf natürlichem Weg nicht gewährleistet werden, besteht die Möglichkeit einer vorrübergehenden oder permanenten Ernährung über eine Magensonde.

Hörimplantatsysteme sind für Patientinnen und Patienten geeignet, deren Hörstörung mit einem normalem Hörgerät nicht mehr oder nicht ausreichend versorgt werden kann. Dies kann z. B. bei hochgradigem Hörverlust bis hin zur Ertaubung vorliegen.

Ziel unserer Behandlung ist damit, die gefährdete oder bereits verlorene Kommunikations- und Orientierungsfähigkeit zu erhalten oder wiederherzustellen. Je nach Art und Ausprägung der zu versorgenden Hörstörung kommen verschiedene Implantatsysteme zum Einsatz:

Die heute verfügbaren implantierbaren Hörsysteme sind effektiv, sicher und für Patientinnen und Patienten alltagstauglich. Es werden je nach Indikation cochleäre Implantate, Mittelohrimplantate oder Knochenleitungshörsysteme verwendet. Selbst Wassersportlerinnen und Wassersportler müssen ihrem Hobby nicht mehr taub nachgehen.

Durch moderne Operationstechniken, Überwachungsmöglichkeiten sowie ständig verbesserte Implantate führt das HNO-Team die Implantation mit hoher Sicherheit und Erfolgschancen durch. Der operative Eingriff wird in Allgemeinnarkose durchgeführt. Die Risiken sind mit einer regulären Mittelohroperation vergleichbar.

Der stationäre Aufenthalt beträgt in der Regel nur wenige Tage. Nach einer Einheilungsphase wird dann das Knochenleitungshörsystemen bei einem Hörakustiker oder, bei Cochlear Implants, bei unserem Therapiepartner, dem „Cochlear Implant Zentrum Berlin-Brandenburg“ an die individuelle Hörsituation angepasst sowie eine mögliche begleitende Rehabehandlung durchgeführt.

In der Hörimplantat-Sprechstunde untersuchen unsere Fachärztinnen und Fachärte die Hörerkrankung und beraten Patientinnen und Patienten umfassend zu den sich ergebenden therapeutischen Möglichkeiten.

Sprechstunden: Dienstag nach Vereinbarung

Prof. Dr. Kaschke Beste Empfehlung für Einpflanzen eines Hörimplantats

Die Mittelgesichtsverletzung stellt das häufigste und oft auch das variantenreichste HNO-Trauma dar. Es kann von der unkomplizierten, folgenlosen Nasenbeinprellung bis hin zur schwersten, komplexen Mittelgesichtsfraktur (MGF) reichen.
Die Mittelgesichtsfraktur zeigt einen typischen Unfallablauf mit direkter Gewalteinwirkung durch Sturz oder Schlag gegen den vorderen oder seitlichen Schädelbereich. In der Folge kann es zu ästhetischen Veränderungen kommen, welche entweder vorübergehend durch das Auftreten von lokalen Schwellungen und Blutergüssen oder bleibend, infolge der Verschiebung fakturierter Knochen bedingt sind. Die vorübergehenden Schwellungen und Blutergüsse können jedoch darunter liegende Frakturen zunächst optisch verschleiern, so dass hier eine spätere Nachuntersuchung notwendig ist.

Symptome

  • Veränderung der Gesichtssymmetrie
  • Lufteinschluss in die Gesichtshaut (Weichteilemphysem) nach Naseschnäuzen
  • Störungen der Kaufähigkeit: Biss-, Bewegungs- und Kaustörungen
  • Augenbewegungsstörungen mit Doppelbildern, Positionsverlagerung des Auges (Enophthalmus)
  • Taubheit (Hypästhesie) des Wangen- und seitlichen Nasenbereiches
Zwischen dem Ausprägungsgrad der Symptome und dem Schweregrades des Traumas besteht jedoch nicht immer ein direkter Zusammenhang, d. h. das Fehlen oder nur geringe Symptome sind kein sicherer Frakturausschluss.

Klinische Untersuchung

Die klinische Untersuchung bei Verdacht auf das Vorliegen eines Mittelgesichtstraumas erfolgt systematisch:
  • Anamnese
  • Ausschlussuntersuchung eines Schädel-Hirn-Traumas
  • kompletter HNO-Status mit Endoskopie
  • Überprüfung von Blick- und Augenbeweglichkeitsstörungen.
  • Fotodokumentation der äußeren Verletzung
  • bei Bedarf Hinzuziehen anderer Fachärztinnen und Fachärzte aus z .B. Augenheilkunde, Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie, Neurochirurgie

Bildgebende Diagnostik

Die bildgebende Diagnostik der Wahl bei Verdacht auf eine Mittelgesichtsfraktur stellt das CT dar. Mit der CT- Untersuchung erhalten wir schnell und in klaren Bildern eine umfassende 3-dimensionale Darstellung des verletzen Bereiches.

 

Zeitliches Management

Die zeitliche Abfolge der Frakturerkennung und Behandlung wird der Verletzung angepasst. Diese kann von wenigen Tagen bei Reposition einer einfachen Nasenbeinfraktur bis hin zur Notfallversorgung etwa bei starken Blutungen oder Komplikationen wie schweren Sehstörungen reichen.

Für alle nicht notfallmäßig zu versorgenden Frakturen gilt, dass man bis zu einer möglichen operativen Versorgung zunächst die Rückbildung der meist bestehenden Weichteilschwellung abwarten oder herbeiführen sollte. Der Zeitrahmen wird an den vorliegenden Umfang der Verletzung individuell angepasst.
 

Die Entscheidung, ob eine Faktur operativ versorgt werden muss, hängt von mehreren Faktoren ab. Bei nicht oder nur gering verschobenen Knochenbrüchen ohne Funktionseinschränkung und ästhetischen Veränderungen kann zunächst abwartend und kontrollierend vorgegangen werden. Antibiotika können zum Schutz vor Infektionen eingesetzt werden. Weiterhin muss der verletzte Bereich geschont werden. Die verletzte Person sollte weiche Kost sowie ein Schnäuzverbot einhalten. Eine Reposition sollte jedoch auch bei verspätetem Auftreten einer Funktionsstörung durchgeführt werden.

Eine operative Versorgung einer Mittelgesichtsfraktur kann je nach Frakturlage und Ausmaß von einer einfachen Reposition bis hin zur komplexen Versorgung mit Metallplattenstabilisierung (Osteosynthese) reichen.
 

Nachbehandlung

Neben den üblichen Nachbehandlungsempfehlungen sollte die Patientin bzw. der Patient vor allem bei Frakturen des Augenhöhlenbodens ein mehrwöchiges Schnäuzverbot einhalten. Eine Mitbegutachtung durch die Augenärztin bzw. den Augenarzt wird routinemäßig bei diesen Verletzungen durchgeführt.

Die Operateurin bzw. der Operateur entscheidet über eine eventuelle Antibiotikaeinnahme nach der OP. Eingebrachtes Fremdmaterial wird wie im Falle einer PDS-Folie nach etwa einem halben Jahr resorbiert sein, bei metallhaltigem Osteosynthesematerial (Metallplatten) kann dies zum Teil nach einem Jahr entfernt werden, zum Teil auch bei geeigneten Materialien und bei Beschwerdefreiheit länger verbleiben.

In der HNO-Heilkunde erfolgen täglich Operationen in der Nähe von großen Blutgefäßen und Nerven des Kopfes sowie von Sinnesorganen wie den Augen und den Hör- und Gleichgewichtsorganen. Das HNO-Team nutzt zur Optimierung und Steigerung der Sicherheit bei Operationen computergestützte Navigationssysteme .

Bei einem Navigationssystem werden die vor der Operation erstellten CT- und MRT-Aufnahmen der Patientin bzw. des Patienten mit seiner aktuellen Position je nach verwendetem System entweder mittels 3D-Infrarotkameras oder einem elektromagnetischem 3D-Messfeld in Übereinstimmung gebracht. Hiernach können die Position und Bewegung der registrierten Operationsinstrumente in den CT/MRT-Bildern am Bildschirm in Echtzeit wiedergegeben werden.

Die dreidimensionale optische Darstellung erleichtert der Operateurin bzw. dem Operateur die Übersicht, vereinfacht die Planung und steigert neben der Sicherheit auch die Effizienz der Operation bei einem gleichzeitig minimalisierten Patientenrisiko.

Dies ermöglicht dem HNO-Team vor allem bei unübersichtlichen anatomischen Verhältnissen, z. B. bei Revisions- oder Tumoroperationen ein effizientes und vor allem risikoärmeres Vorgehen.

In der OP-Anwendung von Navigationssystemen veranstaltet die Abteilung für HNO Fortbildungen und ist aktiv an der Verbesserung und Neuentwicklung hochspezialisierter Navigations- und Virtual-Realitätssysteme beteiligt.

Engstellen der oberen Atemwege (Kehlkopf und Luftröhre) können beispielsweise nach Verletzungen, chirurgischen Eingriffen, Bestrahlungen, Langzeitintubationen oder bei Autoimmunerkrankungen mit Veränderung des stützenden Knorpelsystems des Kehlkopfes und der Luftröhre entstehen.

Die Betroffenen bemerken eine zunehmende Abnahme der körperlichen Leistungsfähigkeit, werden bei Belastung schnell kurzatmig und können bei zunehmender Enge des Atemweges Luftnot (Dyspnoe) entwickeln. Ein hörbares Kennzeichen ist häufig ein scharfes oder pfeifendes Atemgeräusch (Stridor) bei Ein- und Ausatmung. Die Stimmlage ist meist unverändert.

Das Team der HNO-Abteilung am Sankt Gertrauden-Krankenhaus in Berlin Wilmersdorf untersucht und behandelt verschiedene Formen von Atemwegsstenosen. Hierzu nutzen sie neben CT- und MRT-Untersuchungen auch die Videoendoskopie. Sie verwenden neben den klassischen chirurgischen Stabilisationsverfahren – zum Teil mit der Verwendung von patienteneigenem Knorpelgewebe, zum Teil mit Einsatz von Implantaten – auch lasergestützte Behandlungsverfahren.

Aktuell beschreiten die HNO-Spezialistinnen und HNO-Spezialisten der Klinik mit einer neuartigen Operationsmethode, der Ballondilatation, erfolgreich neue Wege in der Behandlung von Kehlkopf- und Trachealstenosen.

Die Diagnostik und Behandlung bösartiger Erkrankungen im Kopf-Hals-Bereich ist ein klinischer Schwerpunkt der HNO-Abteilung im Sankt Gertrauden-Krankenhaus Berlin Wilmersdorf.

Die Diagnostik und Therapie erfolgt durch ärztliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit langjähriger Erfahrung auf dem Gebiet der Tumorbehandlung. Hierbei werden neueste klinische und wissenschaftliche Erkenntnisse berücksichtigt.

Folgende bösartige Erkrankungen werden in unserer Klinik behandelt:

  • Karzinome von Mundhöhle, Rachen und Kehlkopf
  • Karzinome der Nase und Nasennebenhöhlen
  • Karzinome der Ohrmuschel und des Gehörgangs
  • bösartige Neubildungen der Speicheldrüsen
  • bösartige Hauttumore der Kopf- und Halsregion
  • Tochtergeschwülste im Halsbereich (Lymphknotenmetastasen) bei unbekanntem Primärtumor (CUP-Syndrom)
  • Darüber hinaus führen wir zur Abklärung einer möglichen bösartigen Erkrankung des lymphatischen Systems (Morbus Hodgkin und Morbus Non-Hodgkin) die diagnostische Entnahme von Gewebeproben bzw. Halslymphknoten durch.

Bei Verdacht auf eine bösartige Erkrankung im Kopf-Hals-Bereich führen wir in aller Regel eine Narkoseuntersuchung von Mund, Rachen und Luft- und Speiseröhre (Panendoskopie) mit Gewebeprobenentnahme durch. Zusätzlich erfolgen Umgebungsuntersuchungen (Computertomographie, ggf. Kernspintomographie, Röntgen der Lunge, Ultraschall der Bauchorgane u.a.) um ggf. das Stadium der Erkrankung zu bestimmen (Staging). Nachfolgend wird in einem interdisziplinären Team (Tumorkonferenz) ein Behandlungsplan entworfen.

Kopf-Hals-Tumorkonferenz

Wöchentlich findet eine Tumorkonferenz statt, in der gemäß der aktuellen Leitlinien für jede Tumorpatientin und jeden Tumorpatienten ein individuelles Therapiekonzept festgelegt wird. Die Behandlungsempfehlungen werden hierbei zusammen mit einem Team aus spezialisierten Ärztinnen und Ärzten der Abteilung für Radiologie, Vertreterinnen und Vertretern einer onkologischen sowie einer strahlentherapeutischen Klinik und dem pathologischen Institut erarbeitet. Sämtliche Therapien werden gemäß dem aktuellen Forschungsstand aktualisiert und auch neueste Studienkonzepte / Studien werden den Patientinnen und Patienten angeboten.

In Abhängigkeit von der Empfehlung der Kopf-Hals-Tumorkonferenz sowie dem Wunsch der Patientin bzw. des Patienten kommen chirurgische Verfahren ggf. mit nachfolgender Strahlen- und Chemotherapie bzw. die alleinige Strahlen-/Chemotherapie zur Anwendung

Wir bieten Patientinnen und Patienten das gesamte Spektrum der tumorchirurgischen Behandlungsverfahren einschließlich minimalinvasiver Laserverfahren sowie plastisch rekonstruktiver Verfahren mit Gewebetransplantation aus benachbarten oder entfernten Körperregionen an.

Für die Radio- und Chemotherapie arbeiten wir eng mit Kliniken für Strahlentherapie und Onkologie zusammen. Unser hauseigener Sozialdienst ist ein kompetenter Ansprechpartner für Patientinnen und Patienten sowie deren Angehörige. Dieser organisiert notwendige Anschlussbehandlungen nach erfolgter Tumortherapie.

Die Nachsorge unserer Tumorpatientinnen und Tumorpatienten erfolgt in Absprache mit den behandelnden Hausarztpraxen und niedergelassenen Hals-Nasen-Ohrenärztinnen und -ärzten regelmäßig in unserer Tumorsprechstunde.

Stimmstörungen

Stimmstörungen werden durch fehlerhafte Erzeugung von Tönen (Phonation) durch die im Kehlkopf befindlichen Stimmlippen hervorgerufen. Symptom einer Stimmstörung ist zumeist die Heiserkeit. Trockenheits- und Fremdkörpergefühl im Hals, sowie ein Räusperzwang sind nicht selten vorliegende Begleitsymptome.

In ihrer maximalen Ausprägung kann sich eine Stimmstörung (Dysphonie) bis hin zu einer Stimmlosigkeit (Aphonie) entwickeln. Zu den häufigsten organischen Ursachen zählen Entzündungen, Überlastungsknötchen (v. a. Lehrer/innen, Sänger/innen, Berufssprecher/innen etc.), Wassereinlagerung in den Stimmbändern (sog. “Reinke-Ödem”, v. a. bei Raucher/innen), Geschwüre, Sodbrennen (Reflux), Verletzungen und angeborene Fehlbildungen.

Schwerpunkt der Diagnostik und Therapie von organischen Stimmstörungen

Nach einer eingehenden Untersuchung in unserer HNO-Ambulanz werden Sie von uns über konservative und operative Therapieoptionen beraten. Sollte der Rat zu einem operativen Vorgehen ausgesprochen werden, kann durch unsere Anmeldung in der Regel noch am gleichen Tag ein OP-Termin vereinbart werden.

Eine solche OP stellt – ähnlich wie eine Magen- oder Darmspiegelung – eine Spiegelung von Schlund und Kehlkopf in Vollnarkose (manchmal auch kombiniert mit einer Spiegelung von Luft- und Speiseröhre) dar. Unter Zuhilfenahme des Mikroskops können hierbei feinste chirurgische Eingriffe an den Stimmbändern vorgenommen werden. Hierzu zählt neben der Wiederherstellung einer regelrechten Funktion auch der Nachweis bzw. Ausschluss von Erkrankungen, die eventuell einer weiteren Behandlung bedürfen.

Nach dem als sehr risikoarm geltenden Eingriff schließt sich in der Regel eine zweitägige Überwachungsphase auf unserer HNO-Station an. Im Falle einer Abtragung von erkranktem Gewebe wird dieses zur weiteren Untersuchung durch eine pathologische Fachkraft eingeschickt und die Ergebnisse sowie das weitere Vorgehen werden wenige Tage nach der Entlassung mit der Patientin bzw. dem Patienten besprochen.

  • Video-Laryngoskopie
  • Video-Stroboskopie (Darstellung der Stimmlippenschwingung)
  • Mikrolaryngoskopie und Mikrochirurgie der Stimmlippen (u. a. mit dem CO2-Laser, in Vollnarkose)

Sprech-/Sprachstörungen

Bei einer Sprachstörung spricht man von einer Störung der gedanklichen Erzeugung von Sprache. Auslöser sind zumeist eine fehlerhafte Artikulation oder eine zentrale Ursache. Hierbei sind der Sprachaufbau und das Sprachvermögen beeinträchtigt.

Hiervon abzugrenzen ist die sogenannte Sprechstörung, bei der in erster Linie die motorische Lauterzeugung beeinträchtigt ist. Ein gemeinsames Auftreten von Sprech- und Sprachstörungen ist möglich. Nicht selten stellt sich insbesondere bei Kindern mit einer Sprachentwicklungsverzögerung als Ursache eine Hörstörung heraus. Diese ist nicht selten bedingt durch eine Verlegung des Nasenrachenraumes durch eine vergrößerte Rachenmandel (siehe auch Unterpunkt zum Thema “Chirurgie der Mundhöhle und des Rachenraumes”).

Zur Bestimmung einer möglicherweise vorliegenden Hörstörung als Ursache einer Sprachentwicklungsstörung stehen in unserer HNO-Klinik in Berlin Wilmersdorf verschiedene subjektive und objektive Methoden der Hördiagnostik, sowie Trommelfell-Impedanzmessungen zur Verfügung:

  • Tympanometrie
  • Stapediusreflexmessung
  • Tonschwellenaudiometrie
  • Sprachaudiometrie
  • OAEs
  • BERA

Unsere Hals-Nasen-Ohrenheilkunde bietet Ihnen das Angebot sämtlicher HNO-ärztlicher Operationen der Mundhöhle und des Rachenraums.

Gaumenmandeln

Die Gaumen- und Rachenmandeln bestehen aus lymphatischen Gewebe und spielen bei der Funktion körpereigener Abwehrmechanismen eine Rolle. Als Folge von Kontakt mit Fremdstoffen aus der Umwelt kann sich das Mandelgewebe in der Kindheit und Jugend vergrößern.

Entfernung der Mandeln

Die Entfernung der Mandeln (Tonsillektomie) gehört zu den häufigsten Operationen bei Kindern und Jugendlichen. Sie ist eine therapeutische Option, wenn ein gehäuftes Auftreten von akuten Mandelentzündungen vorliegt. Es handelt sich um eine kurze, ca. 30-minütige Operation, die jedoch nicht unterschätzt werden darf. Es kann zu Nachblutungen kommen und die Wundflächen im Rachen sind schmerzhaft.

Die Einnahme von Schmerzmitteln ist meist unabdingbar. Der stationäre Aufenthalt dauert im Regelfall fünf Tage, das heißt die Entlassung erfolgt am viertenTag nach der Operation. Auch nach der Entlassung ist für mindestens zwei Wochen die Einhaltung bestimmter Verhaltensregeln angeraten, um das Risiko einer Nachblutung zu minimieren. Dazu gehören körperliche Schonung und das Vermeiden von allen Tätigkeiten, die die Durchblutung im Kopf-Hals-Bereich steigern (z. B. kopfüber arbeiten, Sauna, Sonnenbaden etc.).

Wir empfehlen außerdem die Verwendung milder Zahnpflegemittel und behutsames Putzen, insbesondere der hinteren Backenzähne. Duschen und Haare waschen sollte mit lauwarmen Wasser erfolgen. Im Falle einer Nachblutung suchen Sie bitte die nächstgelegene HNO-Klinik auf.

Verkleinerung der Gaumenmandeln

Die Verkleinerung der Gaumenmandeln (Tonsillotomie) stellt eine Möglichkeit dar, exzessiv vergrößertes und überschüssiges Mandelgewebe bei Kindern zu reduzieren, ohne dass ihre wichtige Funktion für das Immunsystem verloren geht. Betroffene Kinder leiden häufig an einer behinderten Nasenatmung, atmen dadurch verstärkt durch den Mund und schnarchen. Oftmals haben sie dadurch einen gestörten Schlaf und sind am Tage sehr müde.

Bei dieser Operation sind die Schmerzen und das Nachblutungsrisiko meist geringer als bei einer kompletten Entfernung der Rachenmandeln. Dennoch empfehlen wir die Gabe von Schmerzmitteln nach Bedarf und körperliche Schonung für etwa zwei Wochen. Der stationäre Aufenthalt beträgt im Regelfall drei Tage.

Rachenmandel

Die Rachenmandel (auch adenoide Vegetationen oder sog. kindliche „Polypen“ genannt) befinden sich im Nasenrachenraum und bestehen ebenfalls aus lymphatischen Gewebe. Über die Nase eintretende Krankheitserreger kommen hier mit dem Immunsystem in Kontakt.

Im Kindergartenalter hat die Rachenmandel natürlicherweise ihre maximale Größe erreicht. Dadurch können bestimmte Symptome bzw. Erkrankungen auftreten. Dazu gehören gehäufte Infekte der oberen Atemwege, eine verstärkte Mundatmung, näselnde Sprache und Schnarchen. Da eine vergrößerte Rachenmandel die Belüftung der Ohrtrompete einschränken kann, können daraus gehäufte Mittelohrentzündungen bzw. ein Mittelohrerguss resultieren. Bei dauerhaftem Bestehen dieser Problematik kann die Hörminderung sogar zu einer Entwicklungsverzögerung des Kindes führen.

Entfernung der Rachenmandel

Durch die Entfernung der Rachenmandel (Adenotomie) können diese Symptome effektiv korrigiert werden. Es handelt sich hierbei um einen kurzen Eingriff in Vollnarkose, der unter ambulanten Bedingungen bei uns durchgeführt wird.

Die Adenotomie wird häufig mit einem Trommelfellschnitt (Parazentese) und ggf. der Einlage eines Paukenröhrchens verbunden.

Operationen bei obstruktiver Schlafapnoe und Schnarchen an Zungengrund, Zäpfchen und weichem Gaumen

Als operative Therapie von Schnarchgeräuschen bzw. des obstruktiven Schlafapnoe-Syndroms besteht die Möglichkeit, eine sogenannte Uvulovelopharyngoplastik (UVPP) durchzuführen, um Ihre Schlafqualität zu verbessern. Es handelt sich hierbei um eine Entfernung der Gaumenmandeln mit Straffung des Zäpfchens und der Gaumensegel.

Es wird selbstauflösendes Nahtmaterial verwendet, das nicht entfernt werden muss. Die Operation wird in Vollnarkose durchgeführt und hat das Ziel, überschüssiges Weichteilgewebe im Rachenraum zu entfernen. Hierdurch wird eine verbesserte Belüftung der oberen Atemwege und dadurch eine Linderung nächtlicher Atemstörungen geschaffen.

Der stationäre Aufenthalt beträgt fünf Tage. Zu den potentiellen Komplikationen zählen u. a. Nachblutungen und (meist vorübergehende) Schluckstörungen. Nach der Operation sollte körperliche Anstrengung für mindestens zwei Wochen vermieden werden. Bei bestehender Indikation ist es sinnvoll, diese Operation in ein- oder zweizeitiger Sitzung mit einem Eingriff zur Verbesserung der Nasenatmung (Septumplastik, Muschelkaustik) bzw. mit einer Verkleinerung der Zungengrundmandel zu kombinieren.

Die Chirurgie der Mundhöhle und des Schlundes umfasst auch Eingriffe bei gut- und bösartigen Tumoren. Mehr zur Diagnostik und den tumortherapeutischen Operationen finden Sie im Abschnitt „Tumorerkrankungen“.

Gleichgewichtsstörungen

Gleichgewichtsstörungen und Schwindel stellen ein häufiges Krankheitsbild unserer Gesellschaft dar. Dabei wird oft der Eindruck einer Drehung der Umwelt oder der eigenen Person beschrieben. Die Ursachen können vielfältig sein, daher bedarf es für eine korrekte Behandlung einer genauen Anamnese und Diagnostik.

Wegweisende Untersuchungen sind zum Beispiel der Hörtest, klinische und apparative Gleichgewichtstests sowie gegebenenfalls die Computer- beziehungsweise Kernspintomographie.

Häufige Schwindelursachen in dem Fachbereich der Hals-Nasen-Ohrenheilkunde sind:

Benigner paroxysmaler Lagerungsschwindel

Hierbei kommt es zu Drehschwindelattacken, welche typischerweise bei einer bestimmten Bewegung des Kopfes (zum Beispiel beim Aufstehen aus dem Bett) ausgelöst werden. Ursache sind Kristalle im Gleichgewichtsorgan des Innenohres, welche sich spontan oder nach einem Unfall lösen können.

Die freie Bewegung dieser Kristalle in der Flüssigkeit verursacht den Eindruck einer Scheinbewegung. Folge sind Übelkeit und Schwindel. Die Beschwerden können dabei recht stark ausfallen und einen stationären Aufenthalt notwendig machen. Die Diagnose ist durch eine HNO-Ärztin oder einen HNO-Arzt mithilfe verschiedener Untersuchungen, im Besonderen spezifischer Lagerungsmanöver, zu stellen. Die Therapie stellen die sogenannten Repositionsmanöver dar. Dabei werden die Kristalle wieder aus ihrer, die Beschwerden auslösenden, Position herausgelöst.

Morbus Menière

Es treten Drehschwindelattacken für Minuten bis Stunden auf, welche häufig von einem Tinnitus und einer Hörminderung begleitet werden. Als Ursache wird eine Störung im Bereich der Flüssigkeitsbildung oder des Abtransportes im Innenohr gesehen. Im Verlauf kann es zu einem Innenohr-Membranriss, die zwei Flüssigkeitsräume voneinander trennt, kommen, wodurch Schwindel ausgelöst werden kann.

Hier muss eine genaue Diagnostik erfolgen, da die Beschwerden häufig wiederholt auftreten und zuvor beschriebene Mechanismen zur dauerhaften Innenohrschädigung führen können. Eine differentialdiagnostische Abklärung und Rücksprache mit anderen Fachabteilungen wie der Neurologie, der Augenheilkunde und der Inneren Medizin ist in einigen Fällen notwendig. Es gibt verschiedene Therapieoptionen, welche individuell mit der jeweiligen Patientin bzw. dem Patienten abgestimmt werden sollten.

Neuropathia vestibularis (Unilateral vestibular hypofunction – UVH)

Bei diesem Krankheitsbild handelt es sich um eine Minderfunktion / Ausfall des Gleichgewichtsorgans im Innenohr. Die Ursachen sind bis heute nicht geklärt, für möglich werden virale Infekte oder Minderdurchblutungen im Bereich des Organs gehalten. Die Patientin bzw. der Patient verspürt hierbei einen akut einsetzenden Drehschwindel, welcher für Tage bis Wochen anhalten kann.

Begleitet wird dies häufig von einer Gangunsicherheit und starker Übelkeit. Durch spezielle Untersuchungen des Gleichgewichtsorgans kann die Diagnose gestellt werden. Hierzu zählen mitunter spezifische klinische Untersuchungen, sowie die Videonystagmographie und die kalorische Untersuchung. Ein stationärer Aufenthalt ist anzuraten, um eine hochdosierte Therapie mit Kortison einzuleiten.

Hörstörungen

Hörsturz

Beim Hörsturz handelt es sich um eine plötzlich auftretende, meist einseitige Verschlechterung des Hörens. Bei dieser Funktionsstörung des Innenohrs werden die Ursachen weiterhin, ähnlich zur zuvor genannten Mindererregbarkeit des peripheren Gleichgewichtsorgans, noch experimentell untersucht.

Es handelt sich um einen medizinischen Eil-, jedoch keinen Notfall, sodass zunächst zeitnah eine ambulant tätige HNO-Ärztin bzw. ein HNO-Arzt konsultiert werden sollte. Die Therapie richtet sich dann nach dem Schweregrad des Hörverlusts. Insbesondere bei letzthörendem Ohr, begleitender Schwindelsymptomatik, erfolgloser ambulanter Therapie, beidseitigem Ausfall und Begleiterkrankungen wie Diabetes mellitus oder Bluthochdruck sollte in Erwägung gezogen werden, die Therapie stationär zu begleiten.

Dabei liegt der medikamentöse Schwerpunkt der Behandlung auf der hochdosierten Kortisongabe, mit welcher gute Erfolge erzielt werden können. Bei ausbleibendem Therapieerfolg kann eine direkte Kortisoneinspritzung ins Mittelohr erwogen werden. Unsere HNO-Klinik in Berlin Wilmersdorf beteiligt sich aktuell an einer groß angelegten bundesweiten Studie zur Ermittlung der optimalen Kortisondosis. Ob eine Patientin bzw. ein Patient hierfür infrage kommt, wird individuell überprüft und dann mit der Patientin bzw. dem Patienten besprochen.

Chloesteatom, Otosklerose, Trommelfelldefekte

Hierbei handelt es sich um Erkrankungen, welche ebenfalls eine Hörminderung nach sich ziehen können. Sie werden operativ behandelt. Für weitere Informationen siehe Abschnitt „Chirurgie des Mittel- und Innenohres“.

Abb. 1: Schematische Darstellung des Gleichgewichtsorgans

1 – 3: Die in den 3 Raumebenen angeordneten Bogengänge, die die Rotationsbewegungen registrieren

4 und 5: Sacculus und Utriculus die für die Wahrnehmung der Vertikal- und Horizontalbeschleunigung verantwortlich sind


6 und 7: Anhangsgebilde für Innenohrflüssigkeit


9: Die schematische Darstellung der Hörschnecke

Abb. 2: Schematischer Aufbau der Makula, der Rezeptorenschicht im Utrikulus

Verschiedene Haarzellen (1 und 2) reichen mit ihren Enden in eine Gelatineschicht (3) und erreichen die Statolithen-Membran (4) auf welcher die Statolithen („Innenohrkristalle“) liegen.

Abb. 3: Typische Lagerungsmanöver zur Diagnostik des akuten Lagerungsschwindels

Alle Abbildungen aus: Behrbohm H, Kaschke O, Nawka T, Swift A: ENT-Diseases, Thieme 2009

Das Behandlungsspektrum bei Kindern und Säuglingen in unserer HNO-Abteilung umfasst akute Notfälle wie die Versorgung von Platzwunden, sowie die Entfernung von Fremdkörpern, bis hin zur Therapie wiederkehrender Mittelohrentzündungen (Otitis media) mit entsprechend verzögerter Sprachentwicklung.

Hierbei wird in einer kurzen Vollnarkose ein Drainageröhrchen in das Trommelfell eingelegt, welches die Belüftung zum Mittelohr sicherstellt und entzündliches Sekret aus dem Ohr abfließen lässt. Gleichzeitig werden oftmals die Rachenmandeln entfernt (Adenotomie), sodass die natürliche Belüftung über die Ohrtrompete im Nasenrachenraum wiederhergestellt wird.

Der sogenannte Waldeyr’sche Rachenring mit den Rachen- und Gaumenmandeln, wie auch den Zungengrundmandeln, dient als erste immunologische Barriere des Immunsystems. Im Kindesalter ist er maßgeblich an der Entwicklung einer immunologischen Abwehr beteiligt und führt häufig zu den typischen Entzündungen (Tonsillitis), sowie zur Vergrößerung der Rachenmandeln (im allg. Sprachgebrauch auch „kindliche Polypen“).

Bei zu häufigen Mandelentzündungen, sowie der Neigung zum Schnarchen im Kleinkindalter, gibt es die Möglichkeit einer Verkleinerung der Gaumenmandeln (Tonsillotomie), welche in einer Vollnarkose durchgeführt wird. Eine komplette Entfernung wird heutzutage nur noch sehr selten durchgeführt, da die Gaumenmandeln eine wichtige Rolle in der Entwicklung des Immunsystems bei Kindern spielt.

Dieser Eingriff erfolgt in Vollnarkose und ist mit einem stationären Aufenthalt von drei Tagen verbunden, um eventuelle Komplikationen in den ersten Tagen nach der Operation, wie Nachblutungen, zu überwachen.

Für Patientinnen und Patienten mit abstehenden Ohren und hohem Leidensdruck bieten wir das operative Ohrenanlegen an (Otoklisis). Für nähere Informationen siehe auch Abschnitt „Plastisch rekonstruktive und kosmetische Chirurgie des Kopf-Hals-Bereiches“.

Das obstruktive Schlafapnoe-Syndrom (OSAS) ist eine Erkrankung, die durch Atemaussetzer (Apnoen) während des Schlafs verursacht wird. Eine temporäre Unterversorgung der Organe mit Sauerstoff löst eine unterschwellige Weckreaktion aus. Dadurch entstehen Symptome wie eine ausgeprägte Tagesmüdigkeit bis hin zum Einschlafzwang (Sekundenschlaf) sowie eine Reihe weiterer Symptome und möglicherweise schwere Folgeerkrankungen.

Fünf bis zehn Prozent der Bevölkerung leiden unter einem OSAS, etwa ein Prozent dieser Patientinnen und Patienten leiden unter schwergradigen und behandlungsbedürftigen Störungen. Risikofaktoren sind unter anderem Übergewicht, Bluthochdruck oder anatomische Varianten (fliehendes Kinn oder ein kurzer dicker Hals) sowie Alkoholkonsum, Rauchen und die Anwendung von Schlafmitteln.

Symptome bei Obstruktiven Schlafapnoe-Syndrom:

  • Tagesschläfrigkeit
  • Durchschlafstörungen
  • Gereiztheit und Unkonzentriertheit
  • Kopfschmerzen
  • Nachlassen der Konzentrationsfähigkeit
  • Schwindel nach dem Aufstehen
  • Impotenz und erektile Dysfunktion
  • Gewichtszunahme
  • nächtliches Schwitzen
  • vermehrter Harndrang

Nicht selten liefern die Angehörigen von OSAS-Patientinnen- und Patienten den entscheidenden Hinweis, indem sie über lautes Schnarchen, unterbrochen durch Atemaussetzer berichten. Bei Auftreten dieser Beschwerden ist zuerst eine internistische oder hausärztliche Vorstellung dringend zu empfehlen.

Bei Verdacht auf ein obstruktives Schlafapnoe-Syndrom wird zunächst bequem eine Polygrafie (Schlafkoffer) zu Hause durchgeführt. Sollte sich hier der Verdacht auf ein obstruktives Schlafapnoe-Syndrom erhärten, erfolgt die Untersuchung in einem Schlaflabor (Polysomnografie).

Die Behandlung des obstruktiven Schlafapnoe-Syndrom besteht erst einmal in allgemeinen Maßnahmen, die von allen OSAS-Patientinnen- und Patienten durchgeführt werden sollten:

Gewichtsreduktion

Bei adipösen oder übergewichtigen Patientinnen und Patienten mit einem OSAS wird eine Gewichtsreduktion als begleitende Maßnahme grundsätzlich empfohlen. Es besteht eine direkte Beziehung zwischen Übergewicht und obstruktivem Schlafapnoe-Syndrom.

Schlafhygiene

Eine ausreichende Schlafdauer, ein regelmäßiger Schlafrhythmus (feste Zeiten für das Zubettgehen und Rituale) sollten unbedingt eingehalten werden. Ebenfalls gehören Ruhe, Dunkelheit und eine angenehme Temperatur des Schlafbereiches zur Schlafhygiene. Auf das Essen unmittelbar vor dem Schlafengehen sowie die Einnahme von Schlafmittel, Alkohol, Kaffee oder Tee sollte verzichtet werden.

Vermeidung der Rückenlage

Bei abnehmendem Muskeltonus während des Schlafes kommt es in der Rückenlage zum Zurückfallen der Zunge. Hierbei kann es zu einem Verschluss (Obstruktion) der oberen Luftwege kommen. Zur Vermeidung der Rückenlage gibt es verschiedenste Konzepte: Am zuverlässigsten ist die Anwendung eines Schlaf-Rucksacks, alternativ ein im Rückenteil des Pyjamas eingenähter Ball, der die Rückenlage verhindert.

Bei leichtgradiger OSAS führt häufig schon die konservative Therapie (allgemeine Maßnahmen) zu einer signifikanten Besserung der Symptome. Bei entsprechender Anatomie und fehlenden Herzkreislaufbegleiterkrankungen stehen mit apparativen Hilfsmitteln (Unterkieferprotrusionsschienen, interne und externe Dilatatoren der Nase) und den operativen Verfahren andere Therapieverfahren als Alternative zur CPAP-Therapie zur Verfügung.

Für Patientinnen und Patienten mit mittel- bis schwergradigen OSAS ist die nasale Ventilationstherapie (z. B. CPAP-Beatmung) die Standardbehandlung. Über eine Nasenmaske wird kontinuierlich Luft in den Rachen eingebracht, so dass der Rachen von innen offen gehalten wird.

Generell sollte bei Vorliegen einer schlafbezogenen Atmungsstörung eine HNO-ärztliche Untersuchung zum Ausschluss eines relevanten Hindernisses im Bereich der Nase und / oder des oberen Rachens stattfinden. Gehäuft finden sich hierbei als Ursachen eine schiefe Nasenscheidewand und / oder vergrößerte Nasenmuscheln, große Gaumenmandeln, ein vergrößerter Zungengrund oder eine Schlaffheit des weichen Gaumens.

Hierzu stehen folgende operative Verfahren zu Verfügung:

  • Nasenscheidewandbegradigung und Nasenmuschelchirurgie
  • Uvulopalatopharyngoplastik (UPPP): OP am Zäpfchen und am weichen Gaumen (Entfernung von Schleimhaut mittels Laser) sowie Entfernung der Gaumenmandeln, Operation an Zungengrund.

Die operative Therapie kann auch in Kombination mit der Beatmungstherapie häufig sehr sinnvoll sein, wie z. B. die Korrektur der Nasenscheidewand zur Verbesserung der Atemmaske.

Schnarchen bei Kindern

Bei Kindern kann ebenfalls ein unregelmäßiges Atmen in der Nacht auftreten. Häufig sind Polypen oder vergrößerte Rachenmandeln die Ursache für apnoeähnliche Schlafzustände.

Hierzu stehen folgende operative Verfahren zu Verfügung:

  • Entfernung der Polypen mit einer Adenotomie
  • Mandelverkleinerung mit einem Laser

Bei Erkrankungen der Ohren werden in der HNO-Abteilung des Sankt Gertrauden-Krankenhaus Berlin Wilmersdorf Ohroperationen durchgeführt, die nachfolgend beschrieben werden. Die Eingriffe erfolgen üblicherweise stationär, der Aufenthalt beträgt dabei zwei bis drei Tage, selten länger.

Operationen bei chronischen Ohrentzündungen

Infolge chronischer Entzündungen des Mittelohres kommt es zu einer Verschlechterung des Hörvermögens und häufig auch zu einer wiederholt auftretenden Ohrsekretion.

Die HNO-Ärztin bzw. der HNO-Arzt kann anhand seiner Untersuchung des Ohres unterscheiden, welche Art der Ohrentzündung vorliegt:

Schleimhauteiterung: Bei der Schleimhauteiterung besteht ein Loch in der Mitte des Trommelfells, es können gleichzeitig auch Teile der Gehörknöchelchenkette defekt sein. Das Ziel der Operation ist ein Verschluss des Trommelfelldefektes. Gleichzeitig kann dabei auch, wenn erforderlich, die Gehörknöchelchenkette repariert werden.

Knocheneiterung: Bei der Knocheneiterung kommt es in der überwiegenden Zahl der Fälle auch zur Bildung eines Cholesteatoms. Dabei handelt es sich um ein wachsendes verhornendes Plattenepithel (Haut des Gehörganges), welches über eine am Trommefellrand befindliche Perforation in das Mittelohr einwächst. Der damit einhergehende Entzündungsprozess führt zu einem langsam fortschreitenden Abbau von benachbarten Knochen. Schädigungen des Innenohres, des Gesichtsnervens, der Hirnhäute bzw. des Hirns können die Folge sein.

Deshalb besteht bis auf wenige Ausnahmen immer eine Operationsindikation. Die Zielstellung ist dabei, den entzündlichen Prozess vollständig zu entfernen. In einigen Fällen kann die Operateurin bzw. der Operateur entscheiden, die Reparatur der Gehörknöchelchenkette nach erfolgter Entzündungssanierung in der gleichen Operationssitzung vorzunehmen.

Die Ursachen von Hörverlust sind sehr vielfältig. Es gibt eine Reihe von Operationstechniken, die das Hörvermögen ganz oder teilweise wiederherstellen können.

Verschluss von akuten Trommelfelldefekten

Ein operativer Verschluss erfolgt bei akuten Verletzungen durch Schienung mit dünner Folie. Dies erfolgt durch den Gehörgang und meist in örtlicher Betäubung. Hautschnitte sind hier in der Regel nicht notwendig.

Eingeschränkte Beweglichkeit des Steigbügels („Otosklerose“)

In dem Eingriff wird ein Teil des Steigbügels entfernt und ein Loch in der verbleibenden Fußplatte des Steigbügels (z. B. mit dem Laser) geschaffen. Anschließend wird eine Prothese am Amboss eingesetzt, die die Funktion des Steigbügels ersetzt.

Schallübertragungsschwerhörigkeit ohne Möglichkeit der Hörgeräteversorgung

Kann bei gestörter Schallübertragung eines der zuvor beschriebenen Operationsverfahren nicht angewendet werden und ist es nicht möglich, ein normales Hörgerät zu tragen (z. B. wegen ständiger Ohrsekretion), kommt alternativ ein knochenverankertes Hörgerät (engl. Abkürzung: BAHA) zur Anwendung. Dazu wird eine Schraube in den Schädelknochen hinter dem Ohr eingesetzt, auf welche eine Hörgerät (BAHA) aufgesteckt wird. Diese überträgt Schallwellen über den Knochen zum Innenohr.

Wenn ein Speichelstein Beschwerden verursacht, aber auch bei Entzündungen und Tumoren der Speicheldrüsen, können operative Eingriffe nötig werden.

Welche Speicheldrüsen gibt es?

Der Mensch hat sechs große Speicheldrüsen, die Ohrspeicheldrüsen (Gl. Parotis), die Unterkiefer-Speicheldrüsen (Gl. Submandibularis) und die Unterzungenspeicheldrüsen (Gl. Sublingualis) sowie viele kleinere Drüsen im Schleimhautbereich des Mundes.

Was sind häufige Speicheldrüsen-Erkrankungen?

Erkrankungen der Speicheldrüsen sind akute Entzündungen, Störungen durch krankhafte Bildung von Steinen im Drüsen- und im Gangbereich sowie Bildung von Tumoren. Seltener kommt es zum Befall der Speicheldrüsen bei bestimmten Systemerkrankungen (z. B. Morbus Sjögren).

Welche Untersuchungen kommen zum Einsatz?

Neben der lokalen Untersuchung kann sich das Team der HNO mit der Ultraschalluntersuchung eine genaue Übersicht über die erkrankte Speicheldrüse machen. Ergänzend kann die Computertomographie (CT) oder die Kernspintomographie (MRT) mit Kontrastmittel durchgeführt werden. Nur bei bestimmten Systemerkrankungen wird es erforderlich, Gewebeproben, s. g. Biopsien, aus der Ohrspeicheldrüse zu machen.

Bei Vorliegen einer Tumorerkrankung erfolgt im Allgemeinen die Tumorentfernung mit Entfernung der umgebenden Drüsenanteile oder je nach Lage und Beschaffenheit des Tumors bis hin zur Entfernung der gesamten Speicheldrüse.

Was sind Speicheldrüsen-Entzündungen?

Entzündungen gehören zu den häufigen Speicheldrüsen-Erkrankungen. Eine akute Speicheldrüsen-Entzündung (Sialadenitis) wird meist durch aus dem Mundraum stammenden Bakterien, welche über den Ausführungsgang in die Drüse aufsteigen, verursacht. Man behandelt sie neben Schmerzmittel, Flüssigkeitsgabe sowie speichelfördenden Maßnahmen auch mit Antibiotika. Abszesse werden operativ eröffnet und drainiert.

Was sind Speichelsteine?

Speichelsteine kommen vor allem in den großen Speicheldrüsen vor. Mit Abstand am meisten sind die Unterkieferspeicheldrüsen betroffen. Wenn ein solcher Stein den Ausführungsgang der Speicheldrüse verstopft, muss dieser operativ entfernt werden. Bei wiederkehrendem Auftreten von Steinen oder bei drüsennaher Lage oder gar inneren Drüsensteinen, sollte die gesamte Drüse entfernt werden.

Was sind Speicheldrüsentumore?

Tumore der Ohrspeicheldrüsen sind meist gutartig. Um einer eventuellen Entartung eines Anfangs gutartigen Tumores vorzubeugen, ist auch bei kleinen Tumoren die operative Entfernung geboten. Sie werden zusammen mit dem umgebenden Teil der Ohrspeicheldrüse operativ entfernt.

Um den in der Ohrspeicheldrüse verlaufenden Gesichtsnerven sicher zu identifizieren und somit zu schützen, verwendet das Team der HNO in Berlin Wilmersdorf in der entsprechenden Operation ein spezielles Nervenmonitoring.

Bösartige Speicheldrüsentumoren sind selten, meist können diese Tumoren operativ behandelt werden. Im Einzelfall kann auch eine Bestrahlung anstelle einer Operation sinnvoll sein. Die Therapie bösartiger Speicheldrüsen-Erkrankungen wird stets in unserer interdisziplinären Tumorkonferenz diskutiert und festgelegt.

Hier erhalten Sie weitere Informationen aus dem Bereich der Hals-Nasen-Ohrenheilkunde sowie der Behandlung bei Erkrankungen.

Die Hauptfunktion der Nase ist die Atmung. Die „normale“ physiologische Atmung erfolgt ausschließlich durch die Nase. Die Nase ist damit der erste Abschnitt des menschlichen Atmungstraktes. Die Atemluft muss gereinigt, angewärmt und angefeuchtet werden. Des Weiteren erfüllt die Nase die Riechfunktion, die Olfaktion. Mit der Entwicklung von Stimme und Sprache gewann die Nase eine weitere Funktion – als Resonator für die Formung eines individuellen Klangbildes.

Zudem hat die Nase eine ganz besondere ästhetische Bedeutung. Sie prägt praktisch wie keine andere Struktur den Charakter des Gesichtes und „vermittelt“ zwischen den anderen ästhetischen Gesichtseinheiten, wie z.B. Augenbrauen, Augen, Stirn, Wangen und Lippen.

Die innere Nase, ausgekleidet mit einer speziellen Schleimhaut, ist das eigentliche nasale Organ, was die Sinnes- und Abwehrfunktion, sowie die Klimafunktion ermöglicht. Die äußere Nase mit ihrer Pyramidenform ist teilweise an der Regulation der Atmung, im Besonderen des Atemwiderstandes beteiligt. Das knöcherne Nasengerüst dient als Schutz für die sensiblen Areale der inneren Nase.

Nasenatmung

Die Nasenatmung ist an den Strömungskörper Nase gebunden, der drei funktionell wichtige Querschnittsflächen besitzt, den Eingang mit der Nasenklappe, die Nasenhöhle mit den Nasenmuscheln und die Abstromregion, der hintere Ausgang der Nase mit den Choanen. Hier befindet sich der Eingang zur Ohrtrompete, die die wichtige Belüftung des Mittelohres ermöglicht.

Die Einatmungsluft strömt überwiegend durch den mittleren Nasengang und passiert dabei die vorderen Ansätze der mittleren und unteren Nasenmuscheln. Die Ausatmungsluft nimmt dagegen den Weg über den unteren Nasengang, entlang des Nasenbodens. Mehrere Faktoren beeinflussen den Atemstrom.

Die Intensität des Atemstroms führt zur Veränderung des Strömungscharakters. Es entstehen Turbulenzen bei forcierter Atmung, die sich an anatomischen Strukturen des Strömungskörpers bilden. Hinzu kommen wechselseitig auftretende spontane Schwankungen der Schwellungszustände der Nasenschleimhaut, die als physiologischer Nasenzyklus bezeichnet werden. Auch bestimmte Muskelgruppen am Naseneingang sind aktiv an der Regulation der Weitstellung des Naseneinganges beteiligt.

Klimatisierung

Eine der Hauptfunktionen der Nase, oder besser der Schleimhaut der Nase, ist die Anwärmung und Befeuchtung der Einatmungsluft, damit diese auf Körpertemperatur erwärmt und wassergesättigt den tiefen Atemtrakt erreicht. Für diese Aufgabe hat die Nasenschleimhaut eine große Oberfläche und ist mit einer ausgedehnten Gefäßversorgung und einer großen Zahl schleimbildender Drüsen und Becherzellen ausgestattet.

Schutzfunktion

Die Nase ist mit verschiedenen Mechanismen zum Schutz der Atemwege ausgestattet. Der auf der Oberfläche der Schleimhaut befindliche Schleimfilm kann kleinere Verunreinigungen und Partikel aufnehmen und gerichtet, entlang definierter Sekretstraßen, in den Nasenrachen transportieren. Dieser als mukoziliärer Transport bezeichnete Vorgang existiert auch für die Nasennebenhöhlen und ist auch hier Grundlage für deren Normal- und Abwehrfunktion.

Zusätzlich werden besondere Eiweiße und verschiedene Enzyme in der Schleimhaut produziert, die die Schutzfunktion unterstützen und als „humorale Abwehr“ bezeichnet werden. Daneben existiert in der Schleimhaut auch eine Vielzahl besonderer Zellformationen, die bei der Abwehr von Allergenen, Viren, Bakterien und Pilzen aktiviert werden, sie verkörpern die „zelluläre Abwehr“.

Riechen

Das Riechorgan ist im oberen Abschnitt der Nasenhöhle lokalisiert. Diese Sinneszellen haben gebündelte dünne Nervenfortsätze, die durch kleine Öffnungen des knöchernen Nasendaches zu den eigentlichen Riechnerven im Schädelinneren ziehen.

Der Verlust des Riechvermögens kann Ursache einer direkten Nervenschädigung sein, wie sie nach Virusentzündungen oder nach Schädelverletzungen vorkommen. Häufiger sind mechanische Verlegungen des Riechfeldes durch anatomische Variationen in der Nase oder besondere Formen der Entzündung. So kann der banale Schnupfen mit der entzündlichen Schleimhautschwellung einen vorübergehenden Riechverlust erzeugen. Nasenpolypen als Ausdruck einer chronischen Nasennebenhöhlenentzündung verlegen oft das Riechfeld oder blockieren den Duftstoff beladenen Atemstrom durch die Nase.

Wenn auf einem Ohr plötzlich nur noch wenig oder auch nur ein Rauschen zu hören ist, macht das den Patientinnen und Patienten sehr schnell Angst.

Die Sorge bei Beeinträchtigung des Hörvermögens einen Hörsturz erlitten zu haben, ist groß. Da aber ein plötzlicher Hörverlust nicht nur durch einen Hörsturz bedingt sein kann, muss zunächst die Ursache gefunden werden. Erst dann ist die Besprechung der Therapieoptionen angezeigt.

Ursachen einer plötzlichen Hörminderung

Eine der häufigen Ursachen ist ein Ohrenschmalzpfropf. So schnell in diesem Fall die Angst gekommen ist, so ist sie nach der Gehörgangsreinigung wieder verschwunden. Wahrscheinlich ist so eine Verstopfung des Gehörganges nach Wasserexposition (Duschen, Baden etc.), da dann der Ohrenschmalz aufquillt.

Auch ein Hörsturz geht mit einem plötzlichen Hörverlust einher. Zusätzlich können hier Schwindel, Ohrgeräusche sowie ein Watte- und Taubheitsgefühl im Bereich der Ohrmuschel auftreten. Die klinische Untersuchung und ein Hörtest liefern hier die Diagnose.

Treten zusätzlich Schmerzen auf, kann es sich auch um eine Mittelohrentzündung oder schlechte Belüftungssituation des Mittelohres handeln. Dies wäre typisch bei Infekten der oberen Atemwege. Die Behandlung bezieht sich dann nicht ausschließlich auf das Ohr.

In seltenen Fällen kann eine Hörminderung auch Zeichen einer Kreislauferkrankung sein. Schnelligkeit ist gefragt, wenn andere zusätzliche Symptome wie z.B. Taubheitsgefühle an Armen und Beinen oder Bewegungsstörungen auftreten. Eine alleinige Hörminderung ist hingegen nicht als Vorbote für Schlaganfall oder Herzinfarkt zu werten.

Ein Hörsturz wurde diagnostiziert: Was ist nun zu tun?

Ein Hörsturz ist kein Notfall, wird aber als therapeutischer Eilfall gewertet. Das bedeutet, dass nach Ausschluss anderer Ursachen eine Therapie wenige Tage nach Auftreten erfolgen sollte.

Viele geringgradige bis mittelgradige Hörstürze erfahren innerhalb kurzer Zeit eine Selbstheilung. Bleibt die Hörminderung jedoch fortbestehen, sollte eine Therapie eingeleitet werden. Die Therapie mit Kortison (als Infusion oder als Tablette) ist eine weit verbreitete Möglichkeit, mit dem Hintergrund, durch Hemmung von Entzündung und Schwellungen die Innenohrfunktion zu verbessern.

Wird auch mit dieser Therapie nach wenigen Tagen nicht der gewünschte Erfolg erzielt, wird in unserer Klinik zusätzlich Kortison lokal in das Mittelohr gegeben. Dies bringt höhere Kortisonkonzentrationen im Ohr und kaum medikamentenspezifische Nebenwirkungen im Vergleich zur Kortisonbehandlung als Tablette oder Infusion.

Mit dieser Methode konnten wir in zahlreichen Fällen in sehr ungünstig bewerteten Fällen eine deutliche Erholung der Hörfunktion erzielen. Zuweilen entscheiden wir auch uns für eine Exploration des Mittelohres in lokaler Betäubung, was eine operative Eröffnung bedeutet. Unter mikroskopischen Bedingungen können dabei Maßnahmen vorgenommen werden, wenn der Verdacht auf eine Schädigung der Strukturen im Mittel- und Innenohrbereich besteht.

Bleibt unter allen Maßnahmen eine Hörminderung bestehen, wird im Nachgang ein MRT des Kopfes empfohlen. Hiermit kann man gutartige Raumforderungen des Gleichgewichtsnerven, ein sogenanntes Akustikusneurinom ausschließen, welches unter anderem Symptome ähnlich die eines Hörsturzes hervorrufen kann. Die eigentliche Ursache für den Hörsturz bleibt in den meisten Fällen ungeklärt, sind doch die einzelnen Haarzellen, die Sinnesorgane unseres Hörvermögens, nur im Elektrodenmikroskop zu sehen.

Was ist wenn die Hörminderung bestehen bleibt…

In wenigen Fällen verbleibt für den Betroffenen, selbst nach Ausschöpfen aller Therapieoptionen, eine bleibende Hörminderung. Das zu realisieren, ist für die Patientin bzw. den Patienten oftmals eine ernüchternde und schmerzhafte Situation. Erfahrungsgemäß ist dieser Punkt erreicht, wenn nach sechs bis zwölf Wochen keine weitergehende Hörverbesserung eintritt.

Je nach Ausprägungsgrad der fortbestehenden Hörminderung wird die HNO-Ärztin bzw. der HNO-Arzt dann zu einer apparativen Hörhilfe, d.h. Hörgeräteversorgung raten. Dazu stehen heute moderne hochleistungsfähige Geräte zur Verfügung. Hörgeräte können heute auch implantiert werden, so dass der Betroffene kaum Beeinträchtigungen durch diese Hilfsmittel hat.

In den meisten Fällen bieten die apparativen Hörhilfen gute Erfolgsaussichten, auch wenn der Gewöhnungsprozess zuweilen etwas länger dauert. Es kann aber auch zum vollständigen Verlust der Hörfunktion oder zu einer hochgradigen an Taubheit grenzenden Schwerhörigkeit als Folge eines Hörsturzes kommen.

In diesen wenigen Fällen sind Hörgeräte keine zufriedenstellende Alternative. Den Betroffenen kann ein Innenohrimplantat (Cochlea Implantat) eingesetzt werden, welches die Funktion unserer Haarsinneszellen in der Hörschnecke durch elektrische Impulse simuliert und die Möglichkeit des Hörens wieder herstellen kann.

Kontakt

Abteilung für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde | Sankt Gertrauden-Krankenhaus Berlin

Die Kassenärztliche Vereinigung des Landes Berlin hat eine Ermächtigung zur Durchführung von Sprechstunden erteilt. Alle Termine vereinbaren Sie bitte telefonisch oder per E-Mail über die HNO-Anmeldung.

Die Regelungen zur ambulanten und stationären Behandlung erfragen Sie bitte in der Anmeldung unserer HNO-Klinik. GKV-Versicherte bringen bitte die Einweisung oder Überweisung zur Behandlung mit.

Einweisungs- und Konsultation
OA Dr. med. Daniel Akdemir und OA Jan Lindemann

Privatärztliche Sprechstunde
Prof. Dr. med. Oliver Kaschke

Durchgeführt von:
Prof. Dr. med. Oliver Kaschke

montags  14:00 – 16:00 Uhr und nach Vereinbarung

In den Terminen für plastische Operationen werden Patientinnen und Patienten mit dem Wunsch nach

  • Formkorrekturen der äußeren Nase (Septorhinoplastik)
  • Ohranlegeplastiken (Otoklisis)
  • Ohrmuschelrekonstruktionen bei angeborenen oder erworbenen Ohrmuscheldeformitäten
  • Fazialisrehabilitation, Wiederherstellung bei Gesichtslähmungen (u. a. Oberlidimplantate, Zügelplastik)
  • Korrekturen von Altersveränderungen im Gesicht

und anderen funktionell-ästhetischen Korrekturen im Gesichts- und Halsbereich eingehend beraten.

Anhand von international standardisierten Fotos werden die für ästhetische Harmonie störenden Aspekte gemeinsam analysiert und Möglichkeiten der Ästhetischen Chirurgie besprochen.

Sollte auch die Funktion eingeschränkt sein (z. B. Nasenatmungsbehinderung), so sind zusätzliche Untersuchungen nötig, die gleichzeitig im Funktionsbereich der HNO-Ambulanz durchgeführt werden können.

In der Ohrsprechstunde erfolgt die Nachsorge von Patientinnen und Patienten nach Eingriffen im Bereich des Mittelohres. Hier werden die postoperative Wundversorgung und audiologische Kontrollen durchgeführt. Die Betreuung erfolgt in einer engen Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Hals-, Nasen- und Ohrenärztinnen und -ärzten.

Durchgeführt von:
OA Dr. med. André Zakarneh

Die Behandlung von Patientinnen und Patienten mit malignen Erkrankungen im Kopf-Hals-Bereich stellt einen der Schwerpunkte unserer HNO im Sankt Gertrauden-Krankenhaus dar.

Neben der operativen bzw. konservativen Therapie von bösartigen Tumoren ist die Nachsorge der betroffenen Patientinnen und Patienten von besonderer Bedeutung für den langfristigen Erfolg der Behandlung.

Hierfür und für die Vorstellung neuer Patientinnen und Patienten wurde mit der Tumorsprechstunde eine Spezialsprechstunde eingerichtet, die von spezialisierten Fachärztinnen und Fachärzten der Klinik durchgeführt wird.

Aufgabenbereiche

  • Vorstellung und Therapieplanung neuer Tumorpatientinnen und Tumorpatienten
  • Nachsorge von betroffenen Patientinnen und Patienten
  • Organisation diagnostischer, therapeutischer und rehabilitativer Maßnahmen
  • bei besonderen Fragestellungen Anbindung an Kopf-Hals-Tumorkonferenz

Diagnostik

  • konventionelle Diagnostik
  • Endoskopie
  • Sonographie
  • Feinnadelpunktion
  • bioptische Verfahren in Lokalanästhesie
  • Einleitung weiterführender Diagnostik durch andere Fachbereiche

Durchgeführt von:
Oberarzt Dr. med. Daniel Akdemir

donnerstags  11:00 – 13:00 Uhr

Termin nach Vereinbarung. Bitte wenden Sie sich an die Anmeldung unserer HNO.

Termin nach Vereinbarung. Bitte wenden Sie sich an die Anmeldung unserer HNO.

Durchgeführt von:
Oberarzt Jan Lindemann

Termin nach Vereinbarung. Bitte wenden Sie sich an die Anmeldung unserer HNO.

Weitere Informationen und Dokumente finden Sie in unserem Download-Bereich.

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